Hamburg. Trickdiebstahl bei Waßmann in der Hamburger Innenstadt: Quartett kann entkommen. Juniorchef: „Schreckliches Gefühl in der Weihnachtszeit.“

  • Juniorchef äußert sich im Abendblatt nach Diebstahl.
  • Er spricht von einem „schrecklichen Gefühl in der Weihnachtszeit“.
  • Bande hatte den Seniorchef am 4. Dezember überlistet.

Weihnachten naht und eine alt eingesessene Hamburger Kaufmannsfamilie könnte unglücklicher kaum sein, statt sich auf die besinnlichen Tage zu freuen: Fünf Tage nach dem Trickdiebstahl in ihren Räumen am Neuen Wall sitzt der Schock bei Juwelier Waßmann noch immer tief. „Die ganze Familie ist in Angst und Schrecken, und das in der Vorweihnachtszeit“, sagte der Sohn des Besitzers Rainer Waßmann dem Abendblatt auf Anfrage am Montagmorgen.

Die Situation sei hoch belastend, auch aus Angst vor einer Wiederholungstat. Und der „enorme finanzielle Schaden“ wiege umso schwerer, weil der von den Dieben erbeutete Schmuck nicht versichert gewesen sei. Nach Abendblatt-Informationen ist der gestohlene Schmuck mehrere Hunderttausend Euro wert. „Ein durch und durch schreckliches Gefühl in der Weihnachtszeit“, sagt er.

Polizei Hamburg: Hunderttausende Euro erbeutet – Juweliersfamilie unter Schock

Wie berichtet, hatten am vergangenen Mittwoch (4. Dezember) nach ersten Erkenntnissen der Polizei Hamburg ein Mann und eine Frau gegen 10.30 Uhr Rainer Waßmann, den 82 Jahre alten Chef des Juweliergeschäfts in der Innenstadt, in ein vermeintliches Beratungsgespräch verwickelt. Sein Sohn, der Juniorchef, hatte den Senior zuvor kurz allein in dem Geschäft gelassen.

Diese offensichtliche Gunst nutzte ein Komplize des Paars dazu, unbemerkt zunächst den Verkaufsraum und von dort aus die rückwärtige Werkstatt zu betreten. Dort nahm der Dieb nach Polizeiangaben diverse Schmuckstücke und Edelmetalle an sich und verließ anschließend – ebenfalls unbemerkt – das Geschäft.

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Polizeisprecherin Nina Kaluza: „Mindestens ein weiterer Täter vor der Tür sicherte die Tatbegehung offenbar ab und entfernte sich danach, wie auch alle anderen Tatverdächtigen, zu Fuß in Richtung Stadthausbrücke.“

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Kurz darauf habe der 82-Jährige den Verlust der Wertgegenstände bemerkt und die Polizei verständigt. Insgesamt habe der Trickdiebstahl etwa elf Minuten gedauert. Da eine Sofortfahndung erfolglos blieb, sucht die Polizei nun Zeugen des Diebstahls. Beschrieben werden die Tatverdächtigen wie folgt:

Täter, der das Lager betrat:

  • Männlich
  • Kräftige Figur
  • Beigefarbener Anorak mit aufgesetzter Kapuze
  • Trug eine weiße Papiertüte

Mann des Pärchen, das den Verkäufer ablenkte:

  • Ca. 1,75 Meter groß
  • Schlanke Figur
  • Südländisches Erscheinungsbild
  • Kurze, dunkle Haare
  • Vollbart
  • Dunkle Jacke

Frau des Pärchen, das den Verkäufer ablenkte:

  • Kräftige Figur
  • Ca. 35 Jahre alt
  • Dunkel geschminkt
  • Strohweiße, schulterlange Perücke

Gegenüber dem Abendblatt korrigierte der Junior die Täterbeschreibung leicht: So habe der Täter, der das Lager betreten habe, keinen beigefarbenen, sondern einen schwarzen Anorak getragen. Hinweise auf die Tat oder die Bande nimmt die Polizei unter Telefon 040 4286-56789 sowie an jeder Polizeidienststelle entgegen. Das örtlich zuständige Landeskriminalamt 115 (LKA 15) ermittelt.