Hamburg. Heute wird der Christopher Street Day in der Hamburger Innenstadt gefeiert. Warum es für den Festzug diesmal eine neue Route gibt.

  • Heute feiert Hamburg den Christopher Street Day.
  • Neue Route für die Demo.
  • CSD-Straßenfest rund um den Ballindamm.

Bunt, laut, informativ und politisch: Vom 27. Juli bis zum 4. August 2024 findet in Hamburg unter dem Motto „5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck“ die Pride Week statt, in deren Verlauf neben Lesungen, Vorträgen und Partys auch der Christopher Street Day (CSD) veranstaltet wird.

Schon einen Tag vor Beginn der Pride Week, am 26. Juli, hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank gemeinsam mit Mareike Engels, Vizepräsidentin der Bürgerschaft, am Rathaus die Regenbogenflagge gehisst. Die Stadt Hamburg wolle so ein Zeichen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, so ein Sprecher des Senats. Und auch die Elbphilharmonie leuchtet schon seit Tagen – ab Eintritt der Dunkelheit – in den Regenbogenfarben.

Wie immer findet die Aktionswoche ihren großen Höhepunkt in der Demonstration am heutigen Sonnabend, bei der Tausende Menschen auf die Straße gehen, um laut für mehr Vielfalt und Toleranz einzustehen. Während die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im vergangenen Jahr noch von der Langen Reihe über den Steintorwall zum Jungfernstieg zogen, ist die Route in diesem Jahr etwas anders gestaltet.

CSD Hamburg: Veranstalter kündigt neue Route für Demonstration an

Veranstalter Hamburg Pride sagt dazu: „Die Routenänderung der CSD-Demo beziehungsweise die Änderung des Aufstellungsortes hat sicherheitsrelevante Gründe.“ Die Veranstaltung sei in den letzten Jahren stetig gewachsen, weshalb man es nicht mehr vertreten könne, im Bereich der Langen Reihe/Barcastraße zu starten. „Es ist hier für so viele Menschen schlicht zu eng. Zudem sind wir bereits die letzten Jahre ans Limit gestoßen, was den Platz für die Aufstellung angeht“, so Hamburg Pride.

CSD in Hamburg: Die Teilnehmer fallen durch ihre Kreativität auf (Archivbild).
CSD in Hamburg: Die Teilnehmer fallen durch ihre Kreativität auf (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Geplant ist deshalb nun, dass die Demo um 11.55 Uhr am Mundsburger Damm beginnt. Von dort aus geht es über den Schwanenwik und die Straße An der Alster hin zur Lohmühlenstraße. Der Demonstrationszug wird dann über die Lange Reihe, Kirchenallee, Ernst-Merck-Straße und den Glockengießerwall bis runter zur Bergstraße ziehen.

CSD-Straßenfest wird rund um Rathausmarkt und Ballindamm gefeiert

Hier endet dann zwar die Demo, Programm gibt es aber trotzdem noch. Denn: Am gesamten Wochenende (Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. August) wird rund um den Ballindamm und Rathausmarkt das CSD-Straßenfest gefeiert. Von je 12 bis 24 Uhr (Sonntag nur bis 22 Uhr) gibt es ein vielfältiges Musik- und Bühnenprogramm, zahlreiche gastronomische Stände sowie einen großen Open-Air-Dancefloor.

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Und wofür genau gehen die Menschen in diesem Jahr auf die Straße? Zu den politischen Forderungen des Vereins Hamburg Pride – sowie der Demonstration – gehört konkret die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die Merkmale „sexuelle und geschlechtliche Identität“. Bisher lautet der Artikel wie folgt: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

CSD Hamburg 2024: Verein fordert Reform des Abstammungsrechts

Zudem fordert Hamburg Pride „eine zeitnahe Reform der Abstammungsrechts“. Dabei geht es darum, bei der Geburt eines Kindes in einer lesbischen Ehe mittels künstlicher Befruchtung automatisch beide Frauen als Mütter anzuerkennen. Bisher ist bei diesem Prozess noch die Stiefkind-Adoption durch die nicht leibliche Mutter nötig. Alle weiteren Forderungen können Interessierte im Forderungskatalog des Vereins nachlesen.