Hamburg. Dr. Riedl beantwortet Fragen von Hörerinnen und Hörern und erklärt, was beispielsweise von Berberin zu halten ist und warum er Kefir-Fan ist.

  • In der neuen Folge beantwortet Ernährungs-Doc Matthias Riedl die Fragen der Hörerinnen und Hörer.
  • Warum man bei H-Milch vorsichtig sein sollte und warum er Kefir-Fan ist.
  • Dazu gibt es ein leckeres Rezept für asiatische Pfannkuchen

Dr. Matthias Riedl hat sich mit seinen unterschiedlichen Formaten eine treue Fangemeinde erobert. Der Ernährungsmediziner tritt regelmäßig im Fernsehen auf, spricht im Podcast „Dr. Matthias Riedl. So geht gesunde Ernährung.“ über aktuelle Studien und gibt Ernährungstipps. Und natürlich wird er häufig auf der Straße erkannt. „Die Leute erzählen mir ihre Erfolgsgeschichten, überall wo ich bin“, sagt der Ernährungs-Doc.

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Folge 50: Ernährungs-Doc warnt: Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln

Dr. Matthias Riedl - So geht gesunde Ernährung

Und wann immer er Leute treffe, merke er, dass ihr Wissen über Ernährung und ihre Fragen immer differenzierter geworden seien. „Die Leute wissen unheimlich viel, wenn ich das vergleiche mit vor zehn Jahren“, sagt der Ärztliche Direktor des Medicum Hamburg.

Ernährungs-Doc: Warum Dr. Riedl vor einigen Nahrungsergänzungsmitteln warnt

In der aktuellen Podcast-Folge beantwortet Matthias Riedl wieder Fragen von Hörerinnen und Hörern. Wie so häufig sind auch Nahrungsergänzungsmittel ein großes Thema. „Man könnte jetzt fast denken, dass ich davon gar nichts halte. Das stimmt nicht“, sagt Riedl. Er befürworte sie dann, „wenn sie wirklich einen wissenschaftlich fundierten medizinischen Sinn machen“. Im Internet gibt es aktuell immer mal Fragen zu Yakon und Berberin.

Yaconwurzel als Zuckerersatz?
„Yacon enthält den Ballaststoff Inulin, der für uns besonders gesund ist. Der ist zum Beispiel auch in Chicorée enthalten. Das führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigt“, sagt Riedl. Das Verhältnis der Zuckerarten in der Wurzel sei relativ günstig, enthalte aber trotzdem Zucker, sagt der Ernährungs-Doc. „Auch das muss man im Rahmen behalten und nicht übertreiben. Es ist eine Möglichkeit, eine Speise süßer zu machen.“

Dr. Riedl sagt: „Wegen des Zuckers vorsichtig dosieren“

Das gelte auch für andere natürliche Süßungsmittel wie Kokosblütenzucker, Dattel- und Ahornsirup. Bei der Yaconwurzel sei das Besondere, dass ein gesunder Ballaststoff enthalten sei und dass sie auch bestimmte antioxidative Nebenwirkungen habe. „Aber wegen des Zuckers muss man vorsichtig dosieren.“

Eignet sich Berberin als Diabetesprophylaxe?
„Wenn man Diabetes hat, geht es darum, die antidiabetische Ernährung auszureizen“, sagt der Ernährungsmediziner. Zusammen mit der Reduzierung des Körperfettanteils und Sport sei antidiabetische Ernährung ein wichtiges Element, um den Blutzucker zu regulieren.

Ernährungsmediziner warnt vor Verunreinigungen

Berberin enthalte positive sekundäre Pflanzenstoffe, die sich auf den Stoffwechsel günstig auswirken, und das könne die Insulinwirkung im Körper erhöhen, so Riedl. „Aber ich würde nicht auf pflanzliche Medikamente umstellen und davon zu viel erwarten.“

Es sei zudem nicht immer sichergestellt, dass solche Produkte nicht verunreinigt seien. „Auch pflanzliche Medikamente können in falscher Dosierung Körperschäden verursachen, und deshalb würde ich von solchen Präparaten grundsätzlich Abstand nehmen.“

Ernährungs-Doc Riedl: Kefir gilt als gesundes fermentiertes Lebensmittel

Wann sollte man Kefir trinken? Und ersetzt Kefir eine Mahlzeit?
„Kefir ist ein gesundes fermentiertes Lebensmittel“, sagt Dr. Riedl. Wer noch Haferflocken oder Leinsamen hineinmische, könne damit eine Mahlzeit ersetzen. Wer zunehmen wolle, könne das als Zwischenmahlzeit nehmen. „Wenn man nicht zunehmen will, dann würde ich es als Mahlzeit nehmen und vielleicht noch etwas größer machen. Man könnte auch sagen, ich nehme Kefir mit Müsli und mache die Portion noch größer, und dann ist es eine komplette Hauptmahlzeit.“

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Welche Milch sollte man benutzen? Ist Haltbar-Milch okay?
„Als Ernährung und Bestandteil einer Hauptmahlzeit, eines Frühstücks oder eines Abendessens muss man die H-Milch mögen“, sagt der Ernährungs-Doc. „Bei diesem Erhitzungsprozess werden auch Mikroprozesse und Inhaltsstoffe, Mikroorganismen und Inhaltsstoffe zerstört, und frische Milch ist dem vorzuziehen.“ Wer aus Kostengründen auf die günstigere H-Milch zurückgreift, sollte lieber etwas weniger Milch verwenden, rät er.

Rezept von Ernährungs-Doc Matthias Riedl: Asia-Pfannkuchen mit Gemüse

2 Personen, 20 Minuten, 425 kcal, 18 g EW, 23 g F, 35 g KH

Abbildung zu Kochbuch
Asia-Pfannkuchen mit Gemüse aus: Dr. Matthias Riedl. Artgerechte Ernährung. Das Kochbuch, Gräfe und Unzer. © Maria Grossmann, Monika Schuerle Foodstyling: Lukas Grossmann | Maria Grossmann, Monika Schuerle Foodstyling: Lukas Grossmann

Zutaten:
80 g Reismehl, 4 Eier (M), Salz, 4 Frühlingszwiebeln, 1 mittelgroße Möhre, 2 EL geröstetes Sesamöl, 2 Stängel Koriandergrün, Pfeffer.

Zubereitung:

  1. Reismehl und Eier in einer Rührschüssel mit einem Schneebesen gut verrühren. Danach 120 ml Wasser und 2 Prisen Salz unter den Teig rühren und alles ca. 10 Min. quellen lassen.
  2. Währenddessen Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in ca. 10 cm lange Stücke schneiden. Die Möhre putzen, schälen und der Länge nach in sehr feine Streifen schneiden.
  3. In einer Pfanne 1 EL Öl erhitzen und Frühlingszwiebeln und Möhrenstreifen darin kurz andünsten. Die Hälfte des Gemüses herausnehmen und beiseitestellen. Dann die Hälfte der Eierteigmasse über das restliche Gemüse in der Pfanne gießen und stocken lassen. Den Pfannkuchen mit einem Pfannenwender vorsichtig wenden und auch
    auf der anderen Seite backen. Herausnehmen und warm halten. Den zweiten Pfannkuchen ebenso zubereiten.
  4. Inzwischen den Koriander waschen, trocken tupfen, die Blätter abzupfen und grob hacken. Zum Servieren die Pfannkuchen auf Teller setzen, mit Pfeffer würzen und mit Koriander garnieren.

Hinweis:
Eier liefern uns hochwertiges Eiweiß. Sie können pro Woche etwa 5 Eier verzehren. Die Ernährung der Hühner beeinflusst übrigens den Nährwert eines Eis entscheidend. Konnten die Tiere neben Samen und Körnern auch frische Pflanzen, Insekten, Würmer und Schnecken fressen, enthalten die Eier mehr Nährstoffe. So sind Bio-Hühnereier besonders reich an der Aminosäure Lysin, die das Immunsystem stärkt und die Energieproduktion in den Zellen anregt.

Kochbuch
Dr. Matthias Riedl. Artgerechte Ernährung. Das Kochbuch, Gräfe und Unzer. © Gräfe und Unzer / Grossmann & Schürle | Gräfe und Unzer / Grossmann & Schürle