Rechtsmediziner versuchen, den genetischen Fingerabdruck des Opfers zu ermitteln. Welche Bedeutung hat ein gefundener Damenschuh?
- In der Dove-Elbe bei Wilhelmsburg tauchen immer neue Leichenteile auf
- Ermittler wollen aus den Überresten DNA des Opfer extrahieren
- Auch ein Damenschuh wurde gefunden
Bei einem Tauchereinsatz im Auftrag der Mordkommission sind am Dienstag weitere Leichenteile aus der Wilhelmsburger Dove-Elbe geborgen worden. Die Aktion der Polizei Hamburg hatte mehrere Stunden gedauert. Für die Tauchgänge war das Gewässer in Quadrate aufgeteilt worden, die systematisch abgesucht wurden.
Leichenteile in Hamburg: Weitere Funde im Kanal
Auch die am Dienstag entdeckten Leichenteile wurden in die Rechtsmedizin gebracht. Dort liegen bereits die Knochen, die am Sonntag entdeckt wurden. Wie berichtet, hatte ein Angler am Wochenende Knochen aus dem Bereich des Gewässers gezogen, der unterhalb der Eisenbahnbrücke am Vogelhüttendeich liegt, und die Polizei alarmiert.
Schon am Sonntag hatten Taucher weitere weitgehend skelettierte Leichenteile gefunden, darunter auch den Kopf sowie Rippen und Knochen der Extremitäten. Außerdem wurde ein Damenschuh geborgen.
Leichenteile werden in Rechtsmedizin untersucht
Jetzt werden die menschlichen Überreste in der Rechtsmedizin untersucht. Dabei wird versucht, die DNA, den genetischen Fingerabdruck des Opfers, zu extrahieren. Auch der Zahnstatus wird genommen. Ziel ist es, die oder den Toten zu identifizieren. Außerdem werden ungeklärte Vermisstenfälle überprüft. Erst wenn klar ist, um wen es sich bei der Leiche handelte, werden weitere wichtige Ansatzpunkte für Ermittlungen erwartet.
Außerdem werden von den Rechtsmedizinern Hinweise auf die Todesursache gesucht und Anhaltspunkte, ob die Leiche zerstückelt oder ganz in dem Gewässer versenkt wurde. Mit einem Ergebnis wird erst in einigen Tagen gerechnet.
Polizei Hamburg sicher: Fundstelle der Leiche nicht Tatort
Bei der Mordkommission geht man davon aus, dass die oder der Tote Opfer eines Verbrechens wurde und die Leiche an der abgelegenen und schlecht einsehbaren Stelle „entsorgt“ wurde. Um sie dauerhaft zu versenken, war sie außerdem beschwert worden. Sicher sind sich die Ermittler, dass die Fundstelle an der Dove-Elbe nicht der Tatort ist.