Hamburg. Geplante große Sporthalle und anvisiertes Verkehrsprojekt auf der Veddel kommen sich bislang in die Quere. Lösungsansatz der CDU.

In das Sporthallen-Projekt auf der Veddel kommt Bewegung: Auf dem 16.500 Quadratmeter großen Gelände am S-Bahnhof würde der Immobilienentwickler Tomislav Karajica mit seiner Firma Home United gerne den Elbdome verwirklichen – eine Mehrzweckhalle für 7000 bis 9000 Zuschauer und Heimat etwa für die Basketballmannschaft der Towers oder die Handballer des HSV Hamburg.

Große Pläne hat aber auch die Hochbahn, die an derselben Stelle einen innovativen Verkehrsknotenpunkt für den Hamburger Süden errichten will (das Abendblatt berichtete). Brisant ist, dass der Senat am liebsten beide Projekte verwirklich sehen würde. Den ursprünglich für die Mehrzweckhalle vorgesehene Bauplatz nahe den Elbbrücken hatte die Politik aber verworfen.

CDU schlägt vor, beide Nutzungsformen zu stapeln

Nun schlägt die CDU vor, die beiden im Kern diskutierten Nutzungsformen auf der Veddel übereinander in einem Gebäude zu „stapeln“. So könnten sowohl der privatwirtschaftlich finanzierte Elbdome als auch der von der Hochbahn gewünschte Verkehrsknotenpunkt gemeinsam unter einem Dach realisiert werden.

„Verkehrspolitisch ist der Sprung über die Elbe die zentrale Aufgabe des laufenden Jahrzehnts für den Hamburger Süden“, sagt Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Alles, was die Mobilität zwischen den Stadtteilen nördlich und südlich der Elbe verbessern kann, ist zu begrüßen und muss vom Senat ernsthaft geprüft werden.“ Dies gelte im Besonderen für Projekte, die Busse und Bahnen als Rückgrat der Mobilität besser mit anderen Verkehrsmitteln verknüpfen.

Hochbahn-Plan mit Stellplätzen und Gewerbeflächen

 Die Hochbahn plant auf der Veddel nicht nur einen Busbahnhof und einen Betriebshof mit Werkstatt, sondern auch Stellplätze für Umsteiger und Gewerbeflächen für Nahversorger. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sagt: „Wenn zwei sich streiten, können sich vielleicht auch mal beide freuen. Im Sinne eines sparsamen Flächenverbrauchs muss unbedingt geprüft werden, ob sich nicht beide Nutzungen ,stapeln‘ lassen.“ Für eine stark verdichtete Stadt mit extremer Flächenkonkurrenz wie Hamburg wäre ein solches Kooperationsprojekt ein „zukunftweisendes Signal“.

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Während der Investor Karajica diese Idee für durchaus interessant hält, sieht die Hochbahn die Pläne kritisch. Auch Architekten zweifeln daran, zwei derart ambitionierte Nutzungen in einem aufgeständerten Gebäude unterbringen zu können. Am Ende muss der Senat entscheiden, was aus dem Grundstück werden soll. Vor dem Jahr 2025 dürfte aber weder das eine noch das andere Projekt in Betrieb gehen können.