Hamburg. Am Freitag sind Eltern und Großeltern am Zug. Viele Kitas und Unternehmen unterstützen die Aktion der sogenannten Parents for Future.

Die Kinder und Jugendlichen demonstrieren jeden Freitag, jetzt gehen auch die Eltern und Großeltern auf die Straße. Die sogenannten Parents for Future, die sich im Umfeld der Fridays-for-Future-Bewegung für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen, rufen erstmals auf zum Klimastreik der Familien. Am Freitag beginnt die Protestveranstaltung um 16 Uhr am Gänsemarkt und endet gegen 18.45 Uhr vor dem Rathaus. Mit dabei sind unter anderem der Liedermacher Reinhard Horn und die Kinder-Rockband Radau!. Laut Polizei erwartet der Veranstalter 1500 Teilnehmer.

Eltern und Großeltern wollen sich mit ihren Kindern und Enkeln – viele davon im Kita-Alter – für eine klimagerechte Politik einsetzen, die auch den Jüngsten in der Gesellschaft noch eine lebenswerte Zukunft ermöglicht. „Das Thema brennt den Eltern unter den Nägeln“, sagt einer der Koordinatoren, Maik Grebita. Das gehe Großeltern, Erzieherinnen und Lehrern ebenso. „Schließlich geht es um die Zukunft, auf die sie ihre Kinder täglich vorbereiten.“

Fridays-for-Future: Eltern für die Zukunft ihrer Kinder

Das Interesse am Familienstreik sei groß: Viele Hamburger Kitas, Kitaträger, Bücherhallen und Unternehmen hätten Plakate aufgehängt, und auch 26.000 Einladungspostkarten seien bereits verteilt. Arne Gedigk von der Kinder-Band Radau! betont, die Gruppe unterstütze die Idee einer lebenswerten Welt für die nachfolgenden Generationen. Mitorganisatorin Heike Winkler sagt: „Wir alle wollen unseren Kindern die Welt bieten, in der sie sich eine gute Zukunft aufbauen können.“ Die Zeit, die zum Handeln verbleibe, sei kurz. „Schon 2026 wird vermutlich weltweit das 1,5 Grad Limit überschritten, wenn jetzt keine umfassenden Veränderungen stattfinden.“

Extremwetterereignisse nähmen mit jedem Zehntelgrad Erderhitzung auf der ganzen Welt zu – auch Deutschland sei betroffen, wie man bei der Flut im vergangenen Sommer im Ahrtal habe erleben müssen. Ergebnisse des Water Safety Instituts zeigten, dass Deutschland zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit gehört. Die Klimakrise sei also längst auch vor unserer Tür angekommen. Die Eltern sehen sich in der Verantwortung: „Wir können diese Krise noch stoppen und unseren Kindern die Zukunft ermöglichen, die wir ihnen versprochen haben.“