Hamburg. Aus einer neuen Luftbildauswertung hat sich ein Verdacht ergeben. Seit Montag finden deshalb Sondierungsarbeiten statt.

Liegen unter Hamburgs zentraler Grünfläche womöglich gefährliche Kampfmittel? In Planten un Blomen werden seit Montag (10. Juni) entsprechende Sondierungen durchgeführt. Das teilte das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Vormittag mit.

Nach einer neuen Luftbildauswertung bestehe der Verdacht, dass sich im Bereich zwischen Rosengarten und Parksee Kampfmittel befinden könnten. In dem Bereich würden daher Sperrungen vorgenommen. „Möglicherweise handelt es sich um eine Fliegerbombe, eine genaue Bestimmung ist erst bei einem wirklichen Fund möglich“, sagte Bezirksamtssprecherin Elsa Scholz auf Anfrage.

Fliegerbombe in Planten un Blomen? Sondierungen sollen vier Tage andauern

Der Park bleibe aber regulär geöffnet und könne wie gewohnt genutzt werden, „solange es sich nicht um bauliche Maßnahmen mit tiefen Grabarbeiten handelt“. Auch die täglichen Wasserspiele und Wasserlichtkonzerte auf dem Parksee sind von den Sondierungen nicht betroffen.

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Die Sondierungsarbeiten werden durch eine Fachfirma durchgeführt und sollen voraussichtlich vier Tage andauern. Dabei wird ein sogenanntes Dreiachs-Magnetometer in Bohrlöcher eingeführt.

In die Bohrlöcher wird ein Dreiachs-Magnetometer eingeführt, um mögliche Kampfmittel im Boden aufzuspüren.
In die Bohrlöcher wird ein Dreiachs-Magnetometer eingeführt, um mögliche Kampfmittel im Boden aufzuspüren. © DPA Images | Georg Wendt

Im Zweiten Weltkrieg gingen bei mehr als 200 strategischen Luftangriffen insgesamt etwa 107.000 Spreng-, 300.000 Phosphorbrand- und drei Millionen Stabbrandbomben auf Hamburg nieder. Aufgrund der hohen Blindgängerquote ist es vor Eingriffen in den Baugrund verpflichtend, beim Referat Gefahrenerkundung Kampfmittelverdacht (GEKV) der Feuerwehr Hamburg eine Auskunft einzuholen. Die GEKV wertet hierfür Luftbildaufnahmen sowie Kriegsfolgedokumentationen aus.