Hamburg. Im Müggenburger Kanal waren Rettungskräfte im Einsatz, um das Loch abzudichten und das Auslaufen von Schadstoffen zu verhindern.

Großeinsatz am Sonntagmittag auf dem Aurubis-Gelände am Müggenburger Kanal im Bezirk Hamburg-Mitte. Gegen 12.50 Uhr wurde die Feuerwehr gerufen, weil an dem circa 86 Meter langen Binnenschiff „Mare“ Backbordseite, also auf der linken Seite, ein Riss von 60 bis 70 Zentimeter Länge festgestellt worden war.

In der Bilge, dem untersten Raum eines Schiffs, stehe das Wasser knapp einen Meter hoch, hieß es auf Abendblatt-Nachfrage. „Durch unsere Taucher wird jetzt versucht, ein Lecksegel einzuspannen, damit die Leckage abgedichtet wird. Pumpmaßnahmen können derzeit nicht geleistet werden, weil in der Bilge in der Regel ölhaltige Substanzen mit vorhanden sind“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg.

Feuerwehr Hamburg: Schiff auf Aurubis-Gelände hat Leck

Weil das Wasser in einen Bereich des Bootes eingedrungen war, der sehr stark verschmutzt sei, müsse jetzt darauf geachtet werden, dass das Wasser direkt aufgefangen werde. Über die Polizei wurde bereits ein Entsorgungsschiff angefordert, um das Wasser aus dem Maschinenraum auffangen zu können. Nach Möglichkeit könne so verhindert werden, dass Schadstoffe ins Gewässer gelangen. „Wir wissen nie, wie sich so eine Lage entwickelt, aber wir tun alles, um die Umweltgefährdung zu verhindern, beziehungsweise möglichst gering zu halten“, erklärte der Feuerwehrsprecher.

Mit Erfolg. Angaben der Feuerwehr zufolge konnte die Leckage provisorisch abgedeckt werden. Die Maßnahmen würden Wirkung zeigen, der Wasserstand in der Bilge konnte bereits um 30 Zentimeter abgesenkt werden, hieß es um 16 Uhr. Das Wasser wurde bis zum Eintreffen des Entsorgungsschiffs in einen anderen Teil des Schiffs umgeleitet. Präventiv wurden um das Boot Ölschlängel ausgelegt, um das mögliche Ausbreiten von Schadstoffen auf der Wasseroberfläche zu verhindern.

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Um 17.11 Uhr erklärte die Feuerwehr den Einsatz dann für beendet. Wie der Riss entstanden ist, ist bislang unklar – jetzt ermittelt die Wasserschutzpolizei. Die Einsatzkräfte waren mit einem Löschzug, zwei Kleinbooten, einem Löschboot, zwei Taucherstaffeln und einem Fahrzeug mit Großpumpen im Einsatz, wie ein Feuerwehrsprecher auf Abendblatt-Anfrage bekannt gab. Es waren insgesamt 46 Einsatzkräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr im Einsatz.