Täter versuchen in Hamburg mit speziellen SMS, ihre Opfer abzuzocken. So funktioniert die Masche.
- Angebliche DHL-SMS installiert Schadsoftware auf dem Handy
- Die Polizei Hamburg registrierte 6416 Cyberkriminalitätsfälle in 2022
- Wer Opfer wird, sollte schnell den Flugmodus aktivieren
Hamburg. Vorsicht vor diesen SMS! Aktuell fluten Betrüger in Hamburg viele Handys mit SMS-Nachrichten, in denen vorgegaukelt wird, dass ein Paket im Zoll hängen geblieben sei und dafür ein kleinerer Gebührenbetrag fällig werde.
Als Absender ist in vielen Fällen das Unternehmen DHL angegeben. Tatsächlich soll der Empfänger dazu verleitet werden, einen Link anzuklicken und eine App zu installieren. Dabei handelt es sich um Schadsoftware, mit der Betroffene um ihr Geld betrogen werden sollen.
Polizei Hamburg: Betrüger verschicken SMS – angeblich von DHL
„Smishing“ nennt man diese Betrugsmasche. Der Begriff setzt sich aus „SMS“ und „Phishing“ – die Bezeichnung für betrügerische E-Mails – zusammen. Dass man über Zollgebühren per SMS informiert wird, ist ohnehin Quatsch. DHL beispielsweise würde solche Gebühren, die tatsächlich anfallen können, wenn man Produkte im Ausland bestellt hat, direkt bei der Zustellung abrechnen.
Am einfachsten ist es, die SMS einfach zu löschen. Die Nummer des Absenders – oft mit einer Auslandsvorwahl – kann man sperren. Allerdings wechseln die Betrüger ständig solche Nummern, die willkürlich gewählt werden können. Man würde im Fall der Sperrung schnell erneut solche SMS erhalten.
Polizei Hamburg: Cyberkriminalität – 6416 Taten im vergangenen Jahr
Ist man tatsächlich auf solch einen Betrug hereingefallen und hat einen Link geöffnet, sollte man möglichst schnell am Smartphone den Flugmodus aktivieren. So werden keine Daten über das Internet versendet. Anschließend sollten Betroffene beispielsweise durch Bildschirmfotos versuchen, Beweise für den Betrug zu sichern. Zudem sollten Opfer Anzeige bei der Polizei erstatten.
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Die betrügerische App wieder zu deinstallieren kann klappen, wenn man das Gerät im abgesicherten Modus startet und nach kürzlich neu installierten Apps sucht. Im ungünstigsten Fall muss man das Gerät zurücksetzen, was mit Datenverlust verbunden ist.
Taten dieser Art fallen unter Cyberkriminalität. 6416 Taten registrierte die Polizei Hamburg davon im vergangenen Jahr. Das Dunkelfeld dürfte jedoch groß sein. Nur 715 Taten gelten als aufgeklärt. 494 Tatverdächtige wurden ermittelt. zv