Hamburg. Die Planungen für ein weiteres Gebäude laufen seit mehr als zehn Jahren. So schnell dürfte sich das wohl auch nicht ändern.

Ganze zehn Jahre ist es her, dass der Senat mit der Planung eines weiteren Neubaus für das Hauptzollamt in der HafenCity begonnen hat, kritisiert die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. Der Neubau war nötig geworden, weil dem Hauptzollamt Platz fehlt. Doch das wird sich so schnell auch nicht ändern. Denn wie nun aus einer Antwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervorgeht, soll frühestens 2027 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Bereits kurz nach der Zusammenlegung des Hauptzollamtes Hamburg-Stadt mit dem Zollamt Post im Jahr 2011 und den darauffolgenden Zusammenlegungen der Hauptzollämter Hamburg-Hafen und Hamburg-Jonas, sei klar gewesen, dass die 12.150 Quadratmeter für die Anzahl der Mitarbeiter nicht mehr ausreichten. Also plante der Senat im Jahr 2012 den Bau eines weiteren Neubaus mit Tiefgarage auf einem benachbarten Grundstück in der Koreastraße und schrieb einen Planungswettbewerb aus.

Senat hat das Wettbewerbsverfahren erst im September 2022 gestartet

Erst zehn Jahre später, im September 2022, hatte der Senat mit dem konkreten Wettbewerbsverfahren begonnen. Aufgrund von „prozessrelevanten Abstimmungsbedarfs, der kurzfristig nicht geklärt werden kann“ stockt das Verfahren aber offenbar seit Januar. Zu den Gründen hierfür teilt der Senat mit: „Das Grundstück ist sehr schmal und liegt an einer Hauptverkehrs- sowie an einer Fahrradstraße. Die Positionierung der Tiefgaragenein- und ausfahrt ist daher im Zusammenhang mit den diversen Ansprüchen an die Zollnutzungen im Erdgeschoss sehr komplex.“ Die Stadt rechne aber mit einer Fertigstellung des 57,803 Millionen Euro teuren Gebäudes im Jahr 2030.

Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, nennt das „alarmierend“ und kritisiert, „dass in Hamburg 18 Jahre vergehen, bis ein dringend benötigter Neubau fertiggestellt wird“. Dass das Grundstück schmal ist und die Planung komplex, hätte dem Senat schon bei Auswahl des Grundstücks auffallen sollen. Auch Sebastian Harms, Vorsitzender der Zollgewerkschaft, mahnt: „Unsere Beschäftigten warten seit nunmehr 12 Jahren auf den dringend benötigten Neubau des HZA. Das Mutterhaus platzt bereits aus allen Nähten.“