Hamburg. Erst ging der Mann Bundespolizisten auf die Nerven – dann wurde er gegenüber gurrenden Futterneidern handgreiflich.

Man kennt das: Kaum hat man drei bis fünf Bier über den Durst getrunken, meldet sich der Heißhunger zu Wort und man steuert ganz automatisch was an? Na klar, die nächste Dönerbude. So weit verhielt sich ein 29-Jähriger am Mittwochabend im Hamburger Hauptbahnhof also noch ganz normal. Dummerweise lassen mit steigendem Alkoholkonsum neben der Impulskontrolle auch Empathie, motorische Fähigkeiten und die zum logischen Denken rapide nach.

Der Mann fand es jedenfalls total lustig (oder eminent wichtig, zumindest aber angebracht) eine Personenkontrolle der Bundespolizei ausdauernd zu stören. Die irgendwann etwas genervten Beamten "wiesen den uneinsichtigen Mann auf sein Fehlverhalten hin und forderten ihn auf, die Störungen zu unterlassen", so Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei. Da nahm das Unglück seinen Lauf: "Durch den Alkoholkonsum verlor der Mann dann die Kontrolle über seinen mitgeführten Döner", so Carstens weiter.

Hauptbahnhof Hamburg: Betrunkener wirft Taube durch die Wandelhalle

Der zu Boden gefallene Döner erweckte schnell die Aufmerksamkeit einer anderen ewig heißhungrigen Spezies: der Stadttaube. Mehrere gurrende Futterneider scharten sich um die Reste von "einmalallesmitscharf" und begannen mit dem außerplanmäßigen Abendessen. Das erzürnte den 29-Jährigen so sehr, dass er sich eines der Tiere schnappte und "mehrere Meter durch die Wandelhalle schmiss".

Die benommene Taube wurde von der Bundespolizei eingesammelt und zum Tierheim an der Süderstraße gebracht. Gegen den 29-Jährigen leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ein. Ob der Mann an den traurigerweise rekordverdächtigen Alkoholpegel von 4,98 Promille herankommt, den ein von der Bundespolizei am Dienstagabend aufgegriffener 50-Jähriger aufwies, darf bezweifelt werden. Der genaue Pegel bleibt aber unbekannt: Einen Atemalkoholtest lehnte der Taubenwerfer ab.