Hamburg. Die lange vernachlässigte Siedlung mit ihren 45 städtischen Wohnhäusern soll für mehrere Millionen Euro neugestaltet werden.
Hamburg will die lange vernachlässigte Sinti-Siedlung mit ihren 45 städtischen Wohnhäusern und umliegenden Flächen im Stadtteil Wilhelmsburg umfassend sanieren. "Allein für die Neugestaltung der Gewerbeflächen rechnen wir mit Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro", sagte Sozialstaatsrätin Petra Lotzkat der "Welt am Sonntag".
Eine entsprechende Drucksache gehe in Kürze in die behördeninterne Abstimmung, dann in den Senat und von dort in die Hamburgische Bürgerschaft.
Die Siedlung im Georgswerder Ring war dem Bericht zufolge 1982 auch als ein erster Versuch einer Wiedergutmachung für die Verbrechen der Nazis an Sinti und Roma errichtet worden. Viele der rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner des Rings seien Kinder und Enkelkinder von Holocaust-Opfern und Überlebenden.
"Es braucht Zeit, damit das Vertrauen zur Stadt wieder wächst"
Zur Umsetzung der Sanierung soll die Siedlung nun von einem städtischen Eigentümer zu einem anderen wechseln. "Der städtische Anbieter Fördern und Wohnen (f&w) soll die Häuser am Georgswerder Ring der Saga abkaufen, die Verhandlungen sind schon weit fortgeschritten", sagte Lotzkat. F&w verwaltet auch die öffentliche Unterbringung für Flüchtlinge und wohnungslose Menschen.
Der Landesvorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma in Schleswig-Holstein und Vermittler für Hamburg, Matthäus Weiss, sagte der Zeitung: "Die Stadt hat die Menschen hier über Jahrzehnte alleingelassen. Es hat niemanden interessiert." Ein Veränderungsprozess passiere nicht über Nacht. "Es braucht Zeit, damit das Vertrauen zur Stadt wieder wächst."