Hamburg. In zwei Fällen auf dem Kiez hatten sich die Männer an der Tür nicht im Griff. Ihnen wird nun der Prozess gemacht.

Gleich zweimal sind Türsteher auf St. Pauli weit übers Ziel hinausgeschossen und haben einen Club nicht nur frei von Ärger gehalten, sondern bei der Ausübung ihres Berufes Kiezbesucher auch krankenhausreif geprügelt – uns damit sich selbst eine Menge Ärger eingebrockt. In der kommenden Woche müssen sich ein 31-Jähriger und sein 26-jähriger Berufskollege vor Gericht verantworten.

Im ersten Fall soll ein 31 Jahre alter Türsteher am 22. Januar gegen 2 Uhr auf der Großen Freiheit überreagiert haben. Laut Anklage sei er mit dem Geschädigten F. in Streit geraten und habe ihm in einer nahegelegenen Hofeinfahrt einen heftigen Faustschlag ins Gesicht versetzt.

Schlagstock kam zum Einsatz

Die Geschädigte erlitt einen Nasenbeinbruch und schlug mit dem Hinterkopf so hart auf dem Straßenpflaster auf, dass er einen lebensbedrohlichen Schädelbasisbruch mit Hirnblutung davontrug. Der Türsteher soll das bewusstlose Opfer unversorgt zurückgelassen haben. Der Geschädigte musste auf der Intensivstation behandelt werden. Der Fall wird am Donnerstag verhandelt.

Am 22. April ereignete sich der zweite Fall von schwerer Körperverletzung durch einen Türsteher. Ebenfalls in der Großen Freiheit habe das spätere Opfer vor dem Verlassen eines Lokals darum gebeten, sein bezahltes Bier in einen Plastikbecher umgießen zu dürfen. Daraufhin habe ihn der 26-jährige Angeklagte rüde nach draußen geschubst und ihm dort mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Der Geschädigte erlitt laut Anklage einen Bluterguss unter dem rechten Auge. Zudem entwickelte sich ein Tumult, in dem der Angeklagte mit weiteren (unbekannt gebliebenen) Mittätern sein Opfer und drei Begleiter mit einem Teleskopschlagstock traktiert haben soll. Diese Verhandlung beginnt am Freitag.