Hamburg. Der Mann soll als Teil einer Bande das auf Kommission gekaufte Rauschgift getestet haben. Eine Kokainsucht hat L. bereits zugegeben.
Ein Hamburger Bezirkspolitiker ist wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angeklagt, weil er für Rauschgift-Dealer Kokain getestet und auch gekauft haben soll. Am Mittwoch beginnt vor dem Amtsgericht Harburg der Prozess gegen L. (39) und vier weitere Männer (22 bis 24).
Den fünf Männern wird vorgeworfen, mit Rauschgift in „nicht geringer Menge“ gehandelt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Hamburg mitteilte. Dabei geht es um 460 Gramm Kokain und 308 Gramm Marihuana. Die Drogen sollen auch an jugendliche Abnehmer gegangen sein.
Angeklagter gab Kokainsucht zu
Politiker L. aus der Bezirksversammlung Mitte hatte im Abendblatt zugegeben, Kokain genommen zu haben. Er sei süchtig gewesen, habe aber eine Therapie gemacht.
L. soll sich in drei Fällen bereiterklärt haben, das von einem Mitglied des Quartetts erworbene Kokain zu testen. Es war offenbar „auf Kommission“ gekauft worden. Dafür soll L. das Kokain von einem der angeklagten Verkäufer erhalten haben. Im Falle einer Verurteilung droht dem Politiker eine Haftstrafe, die dadurch verschärft würde, wenn erwiesen sein sollte, dass er Teil einer Bande war.