Vor dem Hauptbahnhof herrschte Chaos unter den Reisenden. Zunächst war nur die Wandelhalle betroffen.

Hamburg. Vor der Wandelhalle herrschte Chaos, das gesamte innere Areal wirkte dagegen wie leergefegt: Der Hamburger Hauptbahnhof ist am späten Freitagnachmittag für mehr als eine Stunde evakuiert worden. Dadurch kam es zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Zugverkehrs. Laut Angaben der Bundespolizei war aus einer Kühlmittelanlage Stickstoff ausgetreten. Es bestand eine Explosionsgefahr, weil eine Leitung bei Bauarbeiten versehentlich angebohrt wurde. Zunächst war nur die Wandelhalle evakuiert worden.

Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort und führten Messungen im gesamten Hauptbahnhof durch. Das austretende, flüssige Kühlmittel bildete mit der Luft ein explosionsfähiges Gemisch. Nach ersten Erkenntnissen lagen die Werte knapp unterhalb der Explosionsgrenze. Die Beamten dichteten zunächst die angerissene Kühlleitung ab, ehe der Hauptbahnhof durchgelüftet wurde. Um 18.24 Uhr wurde der Hauptbahnhof nach mehr als einer Stunde für den Verkehr wieder freigegeben.

Kompletter Zugverkehr eingestellt

Währenddessen war der Zugverkehr entgegen einer Erstinformation doch stark beeinträchtigt. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilte, fuhr auf Anordnung der Bundespolizei von 17.40 Uhr bis 18.15 Uhr kein Zug durch den Hauptbahnhof, da eine Gefahr für Reisende nicht ausgeschlossen werden konnte. Die ersten S-Bahn-Züge fuhren dann wieder durch den Hauptbahnhof ohne anzuhalten. Mit der Aufhebung der Maßnahmen wurden die Gleise auch wieder für den Regional- und Fernverkehr freigegeben.

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In dem Zeitraum der Sperrung hatte vor den Eingängen des Hauptbahnhofs Chaos geherrscht. Dort reihten sich Hunderte Menschen, die von der Deutschen Bahn nicht über die Maßnahmen informiert worden waren. Auch ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde nicht eingerichtet. Zudem war die angrenzende Ernst-Merck-Brücke Richtung Kunsthalle gesperrt, wo sich Einsatzkräfte der Feuerwehr platziert hatten.

Die Züge mussten an den Stationen vor dem Hauptbahnhof ausharren, bis die Sperrung aufgehoben war. Wegen der hohen Temperaturen hatte die Bundespolizei in Absprache mit der Deutschen Bahn sichergestellt, dass alle Züge vorübergehend an einer Haltestelle und nicht zwischen zwei Bahnhöfen standen, damit die Fahrgäste die Möglichkeit hatten, dort auszusteigen.