Dem Besitzer der Drohne droht eine Strafe im hohen fünfstelligen Bereich. Polizei schließt G20-Bezug aus.
Hamburg. Die Hamburger Feuerwehr musste in der Nacht von Sonntag auf Montag zu einem ungewöhnlichen Einsatz ausrücken. Eine Drohne landete auf der ehemaligen Aussichtsplattform des Fernsehturms am Messegelände in einer Höhe von knapp 124 Metern. Die Polizei vermutet, dass der Besitzer den Funkkontakt zu seinem Fluggerät verloren hatte, weshalb er die Feuerwehr alarmierte. So könnte die Funkverbindung durch die Sendeanlage auf dem Fernsehturm abgerissen sein.
Wie ein Sprecher der Feuerwehr dem Abendblatt bestätigte, gelang die Bergung durch Höhenretter. Für den Einsatz muss der Besitzer der Drohne selber aufkommen. Die Beamten schätzen die Summe auf etwa 350 bis 400 Euro. Darüber hinaus erhält der Besitzer eine Anzeige wegen mehrerer Verstöße gegen das Luftfahrtrecht.
Wie aus der allgemeinen Aufstiegserlaubnis für UAV (Unmanned Aerial Vehicle) hervorgeht, droht dem Mann eine Strafe im hohen fünfstelligen Bereich, weil der Flug nach Sonnenuntergang und nicht in Sichtweite des Steuerers stattfand sowie eine Höhe von 100 Metern überschritten wurde. Wegen des illegalen Fluges wurde die Drohne außerdem eingezogen. Eine Genehmigung für den Flug, die bei einem Modell bis fünf Kilogramm ab einer Höhe von 30 Metern erforderlich ist, lag nicht vor. Für die Nacht wird ohnehin keine Erlaubnis von der Behörde erteilt.
Polizei schließt G20-Bezug aus
Die Drohne vom Typ DJI Mavic ist mit einer Kamera ausgestattet und kostet im Handel knapp 1200 Euro. Die Polizei schließt aus, dass bei dem Drohnenflug ein Bezug zum G20-Gipfel, der am 7. und 8. Juli in den Hamburger Messehallen stattfindet, besteht. Der Besitzer gab an, dass er Fotos vom Sonnengang machen wollte, was aufgrund der Uhrzeit allerdings fraglich erscheint.