Hamburg. Der neue Umgang mit Obdachlosen in der City stößt bei Politikern und dem Verband der Grundeigentümer auf Zustimmung.
Die Ankündigung von Mitte-Bezirksamtschef Falko Droßmann (SPD), künftig härtere Maßnahmen gegen Obdachlose in der Innenstadt zu ergreifen, wird von der Politik und dem Grundeigentümer-Verband Hamburg unterstützt.
Wie berichtet, soll künftig nicht mehr geduldet werden, dass Obdachlose, die ihre Schlafplätze im Bereich der Kaufhäuser Saturn am Glockengießerwall und Galeria Kaufhof an der Mönckebergstraße haben, sich dort auch tagsüber auf den öffentlichen Wegen aufhalten. Von Ende März an will das Bezirksamt gemeinsam mit der Polizei und der Stadtreinigung morgens um 6.30 Uhr die Obdachlosen wecken und auffordern, ihre Schlafplätze samt Hab und Gut zu räumen. Danach sollen die Flächen gereinigt werden. „Wir begrüßen die längst überfällige Maßnahme, denn die Stadt hat hier schon viel zu lange weggeschaut“, sagte FDP-Innenexperte Carl-Edgar Jarchow. Aber er geht noch einen Schritt weiter: „Das Problem muss grundlegend gelöst werden. Denn viele der Obdachlosen sind osteuropäische Wanderarbeiter, die das Winternotprogramm der Stadt nicht nutzen können.“ Deshalb müssten dringend Möglichkeiten geschaffen werden, damit diese Obdachlosen von der Straße kommen, so Jarchow weiter.
Bezirksamtsleiter Droßmann hatte gegenüber dem Abendblatt gesagt, dass die Situation im Bereich von Saturn und Galeria Kaufhof nicht länger zu tolerieren sei. Die Schamgrenze der Menschen, die sich dort aufhalten, habe sich verändert – dabei soll es sich laut Droßmann vornehmlich um rumänische und bulgarische Obdachlose handeln. Es komme häufig vor, dass die Personaleingänge auch als Toiletten benutzt würden.
SPD-Innenexperte Arno Münster unterstützt den Vorstoß des Bezirks Mitte
Auch SPD-Innenexperte Arno Münster unterstützt den „Vorstoß des Bezirks Mitte ausdrücklich, in Schwerpunktbereichen der City gegen das Campieren in Hauseingängen vorzugehen. In bestimmten Fällen ist es absolut richtig und notwendig, hier klare Grenzen zu ziehen. An die Spielregeln für Sauberkeit und Ordnung haben sich alle zu halten.“ Der Vorsitzende des Grundeigentümer-Verbands, Heinrich Stüven, hat zwar generell Verständnis, wenn „allerdings Verunreinigungen der Hauseingänge die Folge sind, wird die Hilfsbereitschaft der Eigentümer überstrapaziert. Insoweit wäre ein konsequentes Eingreifen der Ordnungskräfte nicht nur wünschenswert, sondern auch erforderlich.“