Hamburg. Monatelang suchte Max Bryan einen Wohncontainer-Stellplatz für seinen Freund. Auf St. Pauli hat er vorübergehend einen gefunden.

Eine monatelange Suche ist zu Ende – zumindest vorerst. Max Bryan kann es immer noch nicht so richtig fassen: "Ich freue mich riesig und bin überglücklich, dass es nun doch noch geklappt hat." Im vergangenen Jahr hatte der Hamburger Blogger unter dem Motto "Ein Herz für Klaus" bereits erfolgreich 5500 Euro an Spenden gesammelt. Sein Ziel: Ein Wohncontainer für seinen Freund Klaus, der seit Jahren auf der Straße lebt und dringend eine Bleibe für den Winter suchte.

Der Stromanschluss sollte für sechs Monate vorfinanziert werden, die Sanitärprobleme würde ein beheiztes Dixi-Klo regeln. Das einzige, was fehlte, war ein Stellplatz. Doch das Vorhaben erwies sich deutlich schwieriger als gedacht. Bryan verschickte unzählige Aufrufe an Kirchengemeinden und Pastoren, an Sport- und Parkplatzbetreiber, Hafenbehörde, Deutsche Bahn und Hochbahn, Hochschulen und Hamburg-Messe – doch es kamen nur Absagen. Die Formulierungen ähnelten sich: "... bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, ... leider nicht möglich, ... aber mit Dank für Ihren ehrenwerten Einsatz..."

Hamburg Wasser stellt Stellplatz zur Verfügung

Doch seine Engagement wurde am Ende belohnt: "Nach monatelanger Suche haben wir nun endlich einen Stellplatz für den Wohncontainer von Klaus gefunden", sagt Max Bryan zufrieden. Demnach willigte das Hamburger Trinkwasserversorgungsunternehmen Hamburg Wasser ein und stellte eine Fläche neben der Bar Strand Pauli unweit der Landungsbrücken zur Verfügung. Der Wohncontainer für Klaus wurde bereits aufgestellt, am Mittwoch soll auch die Toilettenkabine folgen.

"Bis zur Aufstellung des Wohnncontainers für Klaus war es ein harter, steiniger Weg voller Enttäuschungen und Rückschläge", sagt Max Bryan rückblickend. Mehr als einmal sei er kurz davor gewesen, alles hinzuwerfen. Aber eines habe er gelernt: "Nach der ersten Absage nicht aufgeben, sondern stets dran bleiben und klar und sachlich argumentieren."

Die schlechte Nachricht: Der Wohncontainer muss bereits Ende April wieder abgebaut werden, da der Parkplatz, auf dem der Container steht, dann abgegeben werden muss. " Für danach arbeiten wir bereits an einer Lösung, die Klaus eine dauerhafte Bleibe ermöglicht", sagt Bryan. Wie genau diese aussehen soll, könne er jedoch noch nicht sagen.