Hamburg. Die Dragqueen hatte sich ihre Beine bei einer Operation um sechs Zentimeter kürzen lassen. Nun zieht sie ein erstes Fazit.
Lange Beine, dieser Traum zahlloser Frauen war für Olivia Jones (47) irgendwann nur noch der Albtraum. Nun, etwa acht Wochen nach der Operation, bei der sich Jones beide Beine um sechs Zentimeter kürzen ließ, zieht die Hamburger Dragqueen ein durchweg posititves Fazit.
„Ich bin jetzt 1,95 Meter und merke natürlich schon, dass ich nicht so außerhalb der Norm bin wie mit 2,01 Meter“, sagt die 47-Jährige. „Ich kann mich viel normaler unterhalten, ohne mich zu verrenken, kann meine Selfies ganz brav machen und kann auch normal durch Türen gehen. Das konnte ich vorher nicht.“
Olivia Jones muss Gehen neu lernen
„Ich musste das Gehen erstmal wieder neu lernen“, sagt Jones, hinter der der Hamburger Travestiekünstler Oliver Knöbel steckt. „Ich bin jetzt aber auf dem besten Wege und merke auch schon, dass ich mich nicht mehr so bücken muss, meine Rückenschmerzen weg sind – und bin rund um zufrieden.“
Operation hatte auch medizinische Gründe
Ursprünglich war die Operation als rein medizinischer Eingriff geplant: Jones wollte ihre ungleich langen Beine anpassen lassen. Sie habe dann „zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“ und sich gleich beide Beine verkürzen lassen.
Jones moderiert gemeinsam dem Rheinländer Bernd Stelter die „Karnevalskracher“ für die traditionelle Fernsehfastnacht. Gewagt werde ein Spagat zwischen Traditionellem und Unkonventionellem“, teilte der Hessische Rundfunk mit, der die Sendung produziert.
Olivia Jones liebt Karneval
Was gefällt Jones an der Fastnacht? „An Karneval liebe ich natürlich das Verkleiden und dass die Leute außer Rand und Band sind. Und gerade in der heutigen Zeit sehr, sehr wichtig, ihre Probleme mal richtig vergessen können.“
Am Sonntag wählt Olivia Jones für die niedersächsischen Grünen in der Bundesversammlung den Bundespräsidenten mit. „Ich kann da auch ein Zeichen setzen, für Toleranz und Vielfalt“, sagt sie.