Hamburg. Erster Spatenstich im März/April. Großes Einkaufsquartier soll entstehen. Unter anderem ist auch ein Kino mit 2700 Plätzen geplant.
Die Stadt gibt grünes Licht für das wohl größte Bauvorhaben in Hamburg: Im südlichen Überseequartier plant Unibail-Rodamco bis 2021 ein Einkaufsquartier mit 80.500 Quadratmetern Verkaufsfläche, drei Hotels, 500 Wohnungen, Büros und einem Kreuzfahrtterminal. Rund eine Milliarde Euro soll in das Projekt investiert werden.
Nach Abendblatt-Informationen liegt nun die Vorweggenehmigungsreife für den neuen Bebauungsplan-Entwurf Überseequartier 15 vor. Das heißt, dass jetzt Baugenehmigungen für das Gebiet erteilt werden können. In den nächsten neun Monaten wird laut Ulrich Wölfer, Entwicklungsvorstand von Unibail-Rodamco Deutschland, ein Bauantrag für das Gesamtprojekt eingereicht.
„Wir schaffen eine Einkaufserlebniswelt“
Der Antrag für die Baugrube wurde bereits genehmigt: „Wir haben jetzt Planungssicherheit und bereiten den ersten Spatenstich vor“, sagte Wölfer. An dieser Veranstaltung, voraussichtlich im März oder April, wird auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) teilnehmen.
Der Hauptsitz des Immobilienunternehmens ist in Paris, und dort wird der Vorstand wohl nächste Woche die Zustimmung für das Projekt geben: „Danach können wir mit der Umsetzung beginnen“, sagte Wölfer. 200 Läden mit insgesamt 80.500 Quadratmetern Verkaufsfläche auf drei Ebenen sollen im südlichen Überseequartier entstehen: „Wir schaffen eine Einkaufserlebniswelt für Hamburg, die es so noch nicht gibt“, sagte Wölfer. Außerdem sind Gastronomie auf bis zu 8000 Quadratmetern und ein Kino mit 2700 Plätzen geplant. Zudem 65.000 Quadratmeter Bürofläche und ein neues Kreuzfahrtterminal, das von der Stadt betrieben wird.
500 Wohnungen
Für die Fläche, auf der rund 500 Wohnungen entstehen sollen, ist bereits ein Investor gefunden: „Wir befinden uns in Verkaufsverhandlungen für das Areal, auf dem der Wohnungsbau entstehen soll“, sagte Wölfer. Auch für die drei Hotels – eines davon im Vier-Sterne-Plus-Segment – soll es bereits einen Betreiber geben.
Das südliche Überseequartier ist das Sorgenkind der Stadt. Seit Jahren liegt das Areal brach, mehrere geplante Entwicklungen scheiterten. Hamburg hat Zugeständnisse gemacht, vor allem bei der Größenordnung der Bebauung. Im Masterplan HafenCity aus dem Jahr 2000 waren ursprünglich nur 40.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche vorgesehen – jetzt sind es 80.500.
Händler in Innenstadt fürchten Konkurrenz
Die Händler in der City sehen das Vorhaben als Konkurrenz. Der Trägerverbund Innenstadt geht von einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent aus, wenn das Einkaufsquartier 2021 eröffnet. Auch die Anwohner in der HafenCity hatten Kritik an dem Bauvorhaben geübt. Inzwischen gab es jedoch ein Gespräch mit HafenCity-Chef Jürgen Bruns-Berentelg, und am 4. Februar soll es eine Veranstaltung geben, bei der das Projekt ausführlich erläutert und darüber diskutiert werden soll.