Hamburg. Die Polizei zeigt auf Weihnachtsmärkten verstärkt Präsenz und hält zusätzliche Kräfte bereit. Scholz fordert harte Strafe für Täter.
Nach dem dramatischen Vorfall am Berliner Breitscheidplatz, wo am Montag ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast ist, hat die Polizei bereits am selben Abend ihre Präsenz auch in Hamburg deutlich verstärkt. Eine mögliche Schließung von Weihnachtsmärkten sei aber bislang "kein Thema". Die Hamburger Weihnachtsmärkte öffneten entsprechend am Dienstagvormittag wie geplant. Man halte aber, so ist zu hören, eine weitere Hundertschaft Beamte in Reserve, Zivilfahnder würden länger im Dienst behalten.
Obwohl der Weihnachtsmarkt auf dem Jungfernstieg am Montag bereits um 21 Uhr offiziell zu Ende ging, sicherte die Polizei die Zufahrtswege mit Einsatzfahrzeugen. Ein Glühweinstand, der länger geöffnet hatte, stand dabei unter besonderem Schutz. Polizeikräfte, die zum Teil mit Maschinenpistolen bewaffnet waren, postierten sich in unmittelbarer Umgebung. Ein ähnliches Bild bot sich auf dem Rathausmarkt. Dort wurden die zusätzlichen Kräfte abgezogen, nachdem die Gäste den geschlossenen Markt verlassen hatten.
Auch auf dem Weihnachtsmarkt "Santa Pauli" an der Reeperbahn, der am Montag offiziell bis 23 Uhr geöffnet hatte, wurden die Sicherheitsmaßnahmen am späten Abend noch einmal erhöht. Die Polizei blockierte auch hier mögliche Zufahrtswege. Polizisten in Kleingruppen patrouillierten um das Gelände am Spielbudenplatz.
Die Polizei wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Maßnahmen äußern. Man sei jedoch "sensibilisiert", so ein Sprecher der Polizei. Es gebe aber keine konkrete Gefährdungslage.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz bekundete am Vormittag sein Beileid mit den Angehörigen der Toten und Verletzten in Berlin und forderte, "dieser furchtbare Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt und unseren Frieden muss hart bestraft werden".