Hamburg. Erster Prozess gegen einen Mann, der Frauen auf St. Pauli sexuell genötigt haben soll. Fotos und Videos führten zu den Verdächtigen.

Nach den sexuellen Übergriffen auf junge Frauen in der Silvesternacht in Hamburg wird den ersten mutmaßlichen Tätern der Prozess gemacht. Am kommenden Donnerstag steht ein Mann vor dem Amtsgericht Mitte, dem vorgeworfen wird, am Neujahrsmorgen in der Großen Freiheit auf St. Pauli gegen 1 Uhr eine 18-Jährige sexuell genötigt und beleidigt zu haben. Besonders perfide dabei: Der Verdächtige soll der Frau auf Englisch gesagt haben, er wolle ihr helfen, denn sie wurde offenbar von mehreren Unbekannten bedrängt.

Er soll sie an der Hüfte festgehalten und weiteren Männern ermöglicht haben, die Frau im Intimbereich zu berühren. Der Angeklagte soll zuvor bereits den Rock einer 24-Jährigen hochgeschoben und sie im Intimbereich angefasst haben.

Nach den sexuellen Übergriffen hatte die Hamburger Polizei eine Sonderkommission „Silvester“ gegründet, die Ende März aufgelöst wurde. Bis dahin wurden 21 Tatverdächtige ermittelt, fünf saßen in Haft. Frauen hatten bei der Polizei angezeigt, im Bereich der Reeperbahn und rund um den Jungfernstieg belästigt worden zu sein. Mitunter führten Foto- und Videoaufnahmen zu den mutmaßlichen Tätern. Außerdem wurden gestohlene Handys geortet.