Hamburg. Holger Brauns hat eine Marktnische entdeckt: Der Skipper bietet Touren auf der Yacht im Hafen an. Die Gäste segeln dabei selbst mit.

Man kann die Elbe in Hamburg mit einer Barkasse erleben, man kann aber auch eine Mitfahrt auf einem Traditionsschiff buchen. Nur zum Segeln mit einer Yacht brauchte man bisher ein eigenes Boot. Und das ist genau die Nische, auf die der Hamburger Holger Brauns, 41, setzt. „Elbsegelei“, so heißt sein Unternehmen, das vom City Sporthafen am Baumwall am Sonntag zu seiner ersten gebuchten Tour ablegt.

„Nur mitfahren, aber auch mitmachen – beides geht“, sagt Brauns, der sein Geld bisher als Musikproduzent verdient hat. Das eigene Studio bleibt auch weiterhin bestehen, die „Elbsegelei“ geht er aber schon professionell an. Auf der Internetseite sind bis in den Herbst Touren aufgeführt; 40 habe er schon verkaufen können, sagt Brauns. Vier bis fünf Stunden werden die meisten dauern, 99 Euro pro Person kostet eine solche Fahrt. Brauns segelt dann auf seiner zehn Meter langen Yacht „Wattenhoch“ vom City Sporthafen an den Stränden vorbei bis Blankenese. Gelegentlich startet er aber auch im großen Yachthafen Wedel oder bietet Törns nach Stade an. Die „Wattenhoch“ ist ein sogenannter Kielschwerter und kann mit ihrem flexiblem Tiefgang daher so flache Reviere anlaufen.

Individuelle Touren mit bis zu fünf Gästen sind möglich

Auch individuelle Touren seien nach Absprache möglich. Vier, maximal fünf Gäste nimmt er dabei mit, Schwimmwesten gibt’s an Bord. Ein bisschen beweglich müssen sie sein: Vom Steg aus muss man einen breiten Schritt machen, um über die Reling an Bord zu kommen. Und natürlich könne es auch keine Wetter- und Windgarantie geben, sagt Brauns. Ab Windstärke 6 verschiebt er gebuchte Touren. „Sicherheit geht vor“, so Brauns, der auf Wunsch auch Skipper- und Manövertrainings anbieten möchten.

Er selbst ist seit der Kindheit eng mit dem Segeln verbunden. Die ersten Runden drehte er mit einer kleinen Optimistenjolle auf dem Steinhuder Meer. Später segelte er als Jugendlicher auch Regatten in schnellen Jollen bis hin zu Europameisterschaften. Die „Wattenhoch“ hatte er sich dann aber gekauft, um mit seiner Frau und dem gerade 20 Monate alten Sohn auf entspannte Urlaubtörns zu gehen. „Und dabei ist mir die Idee gekommen, anderen zu zeigen, wie schön das Segeln sein kann.“

Weitere Infos: www.elbsegelei.de