Während des Reeperbahn Festivals: Auftritt der umstrittenen Band offenbar auf Museumsschiff im Hafen geplant. Kommt es zu Protesten?

Hamburg. Die umstrittene südtiroler Band „Frei.Wild“ hat offenbar einen neuen Ort für ihr Konzert in Hamburg gefunden. Gerüchten in sozialen Netzwerken zufolge treten die Deutschrocker, denen eine Nähe zur rechten Szene nachgesagt wird, am Freitag auf der Cap San Diego auf.

In einem Briefwechsel mit dem Fanclubsprecherrat des FC St. Pauli, der zuvor forderte, „Frei.Wild“ keine Bühne zu geben, dementiert der Betreiber des Museumsschiffs das Konzert nicht. Relevant für die Entscheidung war offenbar nur, ob die Band legal ist. „Wir bewerten einzelner Firmen, Kunden oder Agenturen, die legal auftreten und hier an Bord legale Events planen und durchführen, nicht“, heißt es in einer Mail.

119-Euro-Tickets für eine Privatfeier

Mit dem Konzert soll die fünfte goldene Schallplatte gemeinsam mit Freunden, Fans und Geschäftspartnern gefeiert werden. Dennoch verkauft „Frei.Wild“ Tickets im Wert von 119 Euro, wodurch die Band aufgrund des ursprünglichen Gedankens einer geschlossenen Veranstaltung in Erklärungsnot geriet.

Die Cap San Diego im Hamburger Hafen: Hier soll das
Die Cap San Diego im Hamburger Hafen: Hier soll das "Frei.Wild"-Konzert stattfinden © picture alliance / dpa

„Im Ticketpreis von 119,00 Euro sind weitere Zusatzleistungen wie die Verabreichung von Bier, Wein, Sekt sowie von anti-alkolischen Getränken inbegriffen“, hieß es in einer Erklärung vor wenigen Wochen, als das Konzert noch in der Bar Platzhirsch auf der Reeperbahn stattfinden sollte. Aufgrund zahlreicher Proteste und des Drucks der Medien sagte „Frei.Wild“ den Auftritt dann aber ab. Zugleich kündigte die Band allerdings an, nach einem neuen Veranstaltungsort zu suchen. Dieser scheint nun mit der Cap San Diego gefunden.

Kommt es zu Protesten vor der Cap San Diego?

Besonders in den sozialen Netzwerken gibt es erneut viele kritische Stimmen zum geplanten Konzert auf St. Pauli, wodurch sich vermuten lässt, dass es am Freitagabend zu Protesten vor dem Museumsschiff an der Überseebrücke im Hamburger Hafen kommen könnte. Möglicherweise hält die Band aus diesem Grund den genauen Ort noch geheim. Die eingeladenen Gäste sollen eine Stunde vor Beginn per SMS über das Konzert informiert werden.

Auch wenn es vom Zeitpunkt her passen könnte, findet das Konzert nicht im Rahmen des Reeperbahn Festivals statt. Das betonte der Veranstalter bereits vor Wochen. „Zu keiner Zeit hätten wir der Band ein Forum oder eine Bühne geboten“, hieß es damals in einer Stellungnahme.