Hamburg . Zehn Menschen wurden aus der Asylbewerberunterkunft in Hammerbrook gerettet. Warum einer der Container Feuer fing, ist noch nicht geklärt.
In Hamburg ist am Dienstag ein Brand in einer Flüchtlingsunterkunft am Bullerdeich (Hammerbrook) ausgebrochen. Der Alarm wurde um 16.37 ausgelöst. Nach ersten Angaben der Feuerwehr wurden zehn Menschen gerettet. Fünf weitere wurden zunächst vermisst, sind aber inzwischen wieder aufgetaucht. Nach aktuellem Stand hat ein Container gebrannt, weitere wurden beschädigt. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache war zunächst unklar.
Die Vizepräsidentin der Hamburger Bürgerschaft, Christiane Schneider (Linke), hat sich vor Ort ein Bild von der Lage nach dem Brand verschafft. Im Gespräch mit dem Abendblatt zeigte sie sich erschüttert. Bei der Frage nach der Ursache müsse man zunächst die Untersuchungen abwarten. Wie ein Sprecher der Sozialbehörde auf Abendblatt-Anfrage sagte, sind am Bullerdeich 15 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge untergebracht. Keiner sei bei dem Brand zu Schaden gekommen. Sie sind am Abend provisorisch in das Haupthaus der Anlage umgezogen. Zu den Ursachen des Feuers sagte der Behördensprecher: "Es sieht nicht nach Brandstiftung aus."
Das Industriegebiet am Bullerdeich war vormals von der Stadtreinigung genutzt worden. Auf der Januar-Sitzung der Lenkungsgruppe "Integration öffentlich-rechtliche Unterbringung und Zentrale Erstaufnahme" wurde entschieden, auf diesem Gelände - keine 1000 Meter vom Straßenstrich entfernt - Plätze für die Erstversorgung unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge zu schaffen. Nach Senatsangaben handelt es sich um sozial auffällige junge Menschen. Linke-Politikerin Schneider kritisierte, dass bei ihnen dort das Gefühl der Isolation entstehe. "Sie fühlen sich abgeschoben." Das sei aber wohl das Konzept. (esh)