Hamburg . Jahrelang wurde das Bismarck-Denkmal in Hamburg vernachlässigt. Nun soll das vom Verfall bedrohte Wahrzeichen saniert werden.
Das vom Verfall bedrohte Hamburger Bismarck-Denkmal soll für 13 Millionen Euro saniert werden. Die Mittel kommen je zur Hälfte von Stadt und Bund, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Mitte sagte. Mit dem Geld soll auch die Umgebung des Standorts im Alten Elbpark neu gestaltet werden.
Wann die Sanierung abgeschlossen sein wird, ist unklar. Ein Ingenieurbüro erarbeite Planungsvarianten, zur Neugestaltung des Parks soll es noch ein Bürgerbeteiligungsverfahren geben, sagte die Sprecherin.
Mit einer Höhe von gut 34 Metern ist das Bauwerk das größte Denkmal Hamburgs und zugleich die weltweit größte Statue des Eisernen Kanzlers. Das 1906 errichtete Monument sollte in Form einer Rolandsstatue eine Huldigung an das Kaiserreich sein, heißt es auf der Internetseite der Stadt Hamburg.
Denkmal über Jahre vernachlässigt
„Der Koloss im Elbpark“ sei von Anfang an umstritten gewesen. Obwohl er heute zu den Wahrzeichen der Hansestadt gehört und vom Hafen aus gut sichtbar ist, wurde das Denkmal über Jahre vernachlässigt. Besucher müssen sich mitunter über Scherben und Müll dem mit Graffiti bemalten Bauwerk nähern.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Katakomben unter dem Denkmal zu Luftschutzkellern ausgebaut. Nach 1945 wurden die Kriegsschäden notdürftig beseitigt. Doch durch Risse drang Feuchtigkeit ein, Stahlträger verrosteten, das Betonfundament bröckelte. Das Denkmal hat sich geneigt. Die nach 1939 eingebauten Betondecken driften heute nach außen. Um den Druck aufzufangen, müsse ein Ringanker aus Stahlbeton gebaut werden, erklärte Matthias Gebauer vom Ingenieurbüro Grassl. Erst dann sei es wieder standsicher. (dpa/HA)