Nach nur sieben Wochen im Betrieb ist die 22.000 Euro teure Zählanlage bereits defekt. CDU und Bund der Steuerzahler kritisieren die Säule als „ohne wirklichen Mehrwert für die Bürger.“
Hamburg. Die Fahrradzählsäule an der Alster hat nach nur sieben Wochen den Geist aufgegeben. Ein Abendblatt-Leser gab den entscheidenden Hinweis. Das Bezirksamt wusste am Donnerstagabend noch nichts von der Fehlfunktion. „Wenn es ein Problem mit der Säule gibt, werden wir es schnell wieder beheben“, sagt Sorina Weiland, Pressesprecherin von Hamburg-Mitte.
Ein Video, das auf Youtube hochgeladen wurde, zeigt die defekte Fahrradsäule. Darauf sind flimmernde Anzeigen zu sehen, vorbeifahrende Radfahrer werden nicht mehr gezählt. Der 421. Radfahrer war der Letzte, der am Donnerstag erfasst wurde.
Die 22.000 Euro teure Zählsäule soll tagesaktuell die Anzahl der Zweiräder anzeigen, die in Höhe der Gurlittinsel vorbeifahren. Die Bezirksverwaltung will so den Einfluss des Wetters auf das Fahrverhalten und die jährliche Belastung der Strecke untersuchen.
Der Bezirk musste sich erst vor Kurzem heftige Kritik von CDU und dem Bund der Steuerzahler gefallen lassen. „Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie viele Steuergelder in dieser Stadt für unnötige Projekte verschleudert werden. Ein einzelner leicht zu manipulierender Fahrradzähler kann keine zuverlässigen wissenschaftlichen Erkenntnisse liefern“, sagte der BdSt-Vorsitzende Lorenz Palte dem Abendblatt noch Mitte November.