Am weltweiten Aktionstag zur Unterstützung der Stadt Kobane gingen auch in Hamburg am Sonnabend Tausende Menschen auf die Straße. Die Teilnehmer kritisierten die Haltung der Türkei gegenüber IS.
Hamburg. 2500 Menschen haben sich am Sonnabendnachmittag in der Hamburger Innenstadt versammelt, um gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zu demonstrieren. Die Teilnehmer des Aktionstags zur Untersützung der nordsyrischen Stadt Kobane wollen gegen die Haltung der Türkei in Bezug auf den IS protestieren.
Der Hamburger Demonstrationszug startete um 14 Uhr zunächst mit einer Kundgebung auf dem Hachmannplatz am Hauptbahnhof - zeitgleich mit Aktionen weltweit und in anderen deutschen Großstädten wie Berlin, Frankfurt und Köln. Zur Kundgebung hatten sich bereits laut Polizei rund 500 Teilnehmer am Hachmannplatz eingefunden, bestätigte eine Sprecherin am Nachmittag. Auch in Hannover versammelten sich mehrere Hundert Menschen aus Solidarität mit den von Islamisten bedrohten Kurden in der nordsyrischen Stadt Kobane.
Nach der ersten Kundgebung setzten sich die Demonstranten über die Kirchenallee und den Steintordamm durch die Mönckebergstraße Richtung Jungfernstieg in Bewegung. Gegen 15.30 Uhr zählte die Polizei bereits rund 2500 Teilnehmer. Am Gänsemarkt war im weiteren Verlauf dann eine Zwischenkundgebung geplant.
Anschließend wurde der Marsch über den Stephansplatz und den Theodor-Heuss-Platz durch den Mittelweg forgesetzt. Dort befand sich mit dem türkischen Generalkonsulat das Ziel des Umzugs, wo die Endkundgebung stattfand. Der Demonstrationszug sei ohne Zwischenfälle durch die Innenstadt gezogen, so die Polizeisprecherin. Die Polizei stand zwar mit einem großen Aufgebot in Bereitschaft, rechnete aber mit einem friedlichen Verlauf.
Die Demonstranten – unter ihnen auch viele Frauen und Kinder – zogen mit vielen Fahnen kurdischer Organisationen, singend und laut pfeifend durch die City. „Kobane ist nicht allein, stoppt IS, stoppt Terror“ und „Für einen Korridor nach Kobane“ stand etwa auf Transparenten. Aber auch Forderungen nach einer Aufhebung des Verbotes der Kurdischen Arbeiterpartei PKK und Kritik an der Haltung der türkischen Regierung waren zu lesen.
Die Teilnehmer des Aktionstages werfen der Türkei vor, die Terrormiliz “Islamischer Staat“ zu unterstützen. Kurdenorganisationen hatten weltweit zu Demonstrationen gegen die Islamisten aufgerufen.