Für die moderne Berufsschifffahrt ist der Leuchtturm in der Elbmündung nicht mehr erforderlich. Dem Leuchtfeuer drohte das Aus. Jetzt übernimmt die Hamburg Port Authority den Betrieb.
Hamburg. In den kommenden Wochen geht auf Hamburgs Außenposten im Wattenmeer eine Ära zu Ende: Neuwerks Leuchtturm wird im 200. Jahr seiner Inbetriebnahme seinen Dienst als Leuchtfeuer einstellen. "Nautisch nicht mehr erforderlich", hatten bereits im vergangenen Februar die Nautiker der in Cuxhaven ansässigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) dem ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtturm an der deutschen Küste beschieden.
Doch nach etlichen Gesprächen zwischen der WSV, der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) sowie der Hamburg Port Authority (HPA) steht jetzt fest: Auf dem Neuwerker Turm gehen im neuen Jahr die Lichter nicht aus! Möglich macht es die HPA, die zum Jahreswechsel das Leuchtfeuer und die damit verbundenen Betriebskosten übernimmt.
Allerdings wird der Lichtstrahl künftig nicht mehr als Quermarkenfeuer in der Elbmündung mit der Kennung „Blink (3) mit w, r, g 20s“ leuchten. Statt der jeweils alle 20 Sekunden wiederkehrende Blinke in verschiedenen Sektoren in den Farben weiß, rot und grün – je nach Farbe zwischen elf und 16 Seemeilen weit – über die nächtliche Nordsee zu strahlen, wird in den nächsten Wochen ein weißes Festlicht mit reduzierter Leuchtweite installiert. Denn für Bernhard Meyer, Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Cuxhaven steht fest: „Ein Leuchtturm nur ein Leuchtturm ist, wenn er auch leuchtet!“
Wegen der großen Bedeutung für Einheimische und Touristen beabsichtigt der zukünftige Besitzer HPA mit seiner Stackmeisterei auf Neuwerk das Leuchtfeuer zu betreiben. Die jährlichen Kosten dafür werden sich im niedrigen vierstelligen Euro-Bereich bewegen.
Neuwerks Inselobmann Volker Griebel freut sich, dass das Thema Leuchtturm jetzt ein gütliches Ende genommen hat: „Für uns als Neuwerker ist es ganz entscheidend, dass er weiterhin brennt!“