Bei Abrissarbeiten hatten sich Gebäudeteile gelöst und drohten auf die Straße zu stürzen. Die Polizei sperrte den Heidenkampsweg. Der Verkehr rund um die Innenstadt war zusammengebrochen.
Hamburg. Die gute Nachricht zuerst: Der Heidenkampsweg ist wieder frei, die Sperrung, die am Mittwoch für ein Verkehrschaos rund um die Innenstadt gesorgt hatte, ist aufgehoben. Um 21.15 Uhr konnte die Polizei die Ausfallstraße wieder freigeben. Seit 14 Uhr war der Heidenkampsweg zwischen Wendenstraße und Süderstraße komplett gesperrt. Die Folge: Der Verkehr brach fast vollständig zusammen. Rund um die Alster, am Schlump, in St. Georg, am Winterhuder Weg, südlich auf der Wilhelmsburger Reichstraße, auf der A 255 und den neuen Elbbrücken kam es zu langen Staus. Auf der A1 staute sich der Verkehr zeitweise auf mehr als 20 Kilometer. Grund für die Sperrung waren missglückte Abrissarbeiten an einem Hochhaus am Heidenkampsweg 74.
Schon seit Montag waren Arbeiter dabei, das Bürogebäude am Heidenkampsweg abzureißen. Es ist das älteste Bürogebäude am Heidenkampsweg. Ein Bagger mit einem Greifarm hatte damit begonnen, das oberste Geschoss des Gebäudes abzutragen. Dabei ist laut Augenzeugen ein großes Stück abgebrochen, das Gebäude zerbrach unkontrolliert in zwei Teile.
Bei weiteren Arbeiten am Mittwochvormittag gerieten dann laut Polizei einige Teile des Gebäudes unkontrolliert ins Rutschen. Teile der Gebäudefassade drohten unkontrolliert auf die Straße zu fallen und Passanten und Autos zu treffen. Die Polizei wurde alarmiert und sperrte die Straße sofort ab. Die Arbeiten wurden unterbrochen und ein Spezialgerät angefordert.
„Ein Abrissunternehmen hat die absturzgefährdeten Teile mit Spezialgeräten entfernt“, sagte die Polizei am Donnerstag. Dies habe aber fast den ganzen Tag gedauert. Durch die Arbeiten sei der „Gefahrenzustand“ nun minimiert, die Straßen rund um das Gebäude konnten wieder freigegeben werden.
Was genau zu der brenzligen Situation bei den Abrissarbeiten geführt hat, konnte die Polizei am Donnerstag nicht sagen. Dass bei den Arbeiten aber „gehörig etwas schiefgelaufen“ sei, konnte aber auch die Polizei nicht verhehlen. Grundsätzlich müssten solche Bau- und Abrissmaßnahmen aber nicht bei der Polizei angemeldet werden. „Wir treten erst dann auf den Plan, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert und wie am Mittwoch Menschen gefährdet sind“, sagte ein Polizeisprecher.