Der 1000 Pfund schwere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei einem Tauchgang in einem gefluteten Schacht entdeckt. 4800 Anwohner rund um die Eckermannstraße mussten ihre Häuser verlassen.

Hamburg/Hannover. Eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist an der Eckermannstraße in Wilhelmsburg auf dem Gelände einer Kindertagesstätte entschärft worden. Zuvor hatten etwa 4800 Menschen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen müssen, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Sie konnten noch am Abend in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Bombe hatte zwei mechanische Zünder. Der Hauptzünder war stark deformiert. Zunächst musste die Bombe aus dem Schacht geborgen werden. „Der Heckzünder ging problemlos raus“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Probleme habe es jedoch mit dem stark deformierten Kopfzünder der rund 1000 Pfund schweren Bombe gegeben. „Der ist vor über 70 Jahren aus 5000 Metern Höhe abgeworfen worden. Den können wir nicht einfach herausdrehen.“ Mit einem Wasserschneider schnitt der Kampfmittelräumdienst den Zünder raus, der etwa die Größe einer Cola-Dose hatte, wie der Sprecher sagte. Anschließend sprengten die Einsatzkräfte den Zünder.

Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war am Donnerstag bei einem Tauchgang im Schlick eines gefluteten, vier Meter tiefen Schachts gefunden worden, wie Polizei und Feuerwehr am Freitagmorgen mitteilten.

Um 13 Uhr begannen die Einsatzkräfte mit der Evakuierung in einem Radius von 300 Metern. Betroffen waren rund 4800 Einwohner und unter anderem 13 öffentliche Einrichtungen, darunter Kindertagesstätten, Schulen und ein Seniorenheim in der Mannesallee.

Weite Teile Wilhelmsburgs waren für den Autoverkehr gesperrt. Die Wilhelmsburger Reichsstraße blieb hingegen befahrbar. Auch die S-Bahn-Haltestelle Wilhelmsburg war nicht betroffen.

Rund 250 Menschen sammelten sich im Schulzentrum in der Gewerbeschule G18, Dratelnstraße; sie wurden versorgt vom Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst. Ein Bürgertelefon ist unter 42865/4418 und -4422 eingerichtet.

Diese Straßen waren von der Evakuierung betroffen:Georg-Wilhelm-Straße, Rotenhäuser Damm, Weimarer Straße, Veringstraße, jeweils zwischen Neuhöfer Straße und Fährstraße, Dierksstraße, Fährstraße zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Sanitasstraße, Mannesallee, Eckermannstraße, Jenaer Straße, Rotenhäuser Wettern, Geraer Weg, Sanitasstraße südlich der Fährstraße, Am Veringhof.