Die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ organisiert am Sonnabend eine Kundgebung, um auf die Situation der afrikanischen Flüchtlinge in Hamburg aufmerksam zu machen. Unterstützung von ver.di und GEW.

Hamburg. Die Gruppe afrikanischer Flüchtlinge „Lampedusa in Hamburg“ ruft zu einer Demonstration in der Hamburger Innenstadt am Sonnabend (17. August) auf. Die afrikanischen Männer, die aus Libyen nach Italien geflohen waren und Anfang des Jahres in der Hansestadt strandeten, wollen damit auf ihre ausweglose Situation aufmerksam machen.

„Wir sind Opfer des Libyen-Krieges und wollen lediglich auf unsere Rechte aufmerksam machen“, sagte Sprecher Affo Tchassai am Donnerstag. Unterstützt wird die Gruppe von den Gewerkschaften ver.di und GEW.

Nach eigenen Angaben gehören zu der Gruppe etwa 300 Männer. 70 von ihnen sind in der St. Pauli-Kirche untergekommen, andere in Moscheen, bei Privatpersonen und Unterstützergruppen. Die ehemaligen Wanderarbeiter flohen während des Libyen-Krieges über das Mittelmeer und verbrachten zwei Jahre in italienischen Flüchtlingslagern. Diese wurden Anfang des Jahres geschlossen, die Männer mit Visa ausgestattet und in andere europäische Länder geschickt. Rechtlich stehen ihnen keine Leistungen zu. Sie haben für Deutschland keine Arbeitserlaubnis.

Der Hamburger Senat bezieht sich auf das „Dublin-II“-Abkommen, nach dem Flüchtlinge nur in dem Land Recht auf Schutz und Unterstützung haben, in dem sie das erste Mal europäischen Boden betreten haben – in diesem Fall also Italien.