Ein neues Schadensgutachten des Senats hat die Kosten zum Erhalt des beschädigten Kriegs-Mahnmals in der Hamburger Altstadt ermittelt. Bislang waren die Kosten auf elf Millionen Euro geschätzt worden.

Hamburg. Das beschädigte Mahnmal St. Nikolai in der Hamburger Altstadt soll für insgesamt 15 Millionen Euro saniert werden. Dies habe ein aktuelles Schadensgutachten ermittelt, teilte der Hamburger Senat am Dienstag mit. Bislang wurden die Kosten auf mehr als elf Millionen Euro geschätzt. Der Bund werde sich daran mit rund sieben Millionen Euro beteiligen. Weitere sieben Millionen Euro sollen dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 entnommen werden. Eine Million Euro wurde bereits für Sofortmaßnahmen ausgegeben. Eigentümer des Mahnmals ist die Stadt.

Im August 2011 war ein Sandstein vom Turm auf einen benachbarten Gehweg gefallen und hatte den akuten Sanierungsbedarf deutlich gemacht. In dem neuen Schadensgutachten wurden erhebliche Mauerwerks- und Verankerungsschäden festgestellt. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat nach Senatsangaben zugesagt, die notwendigen Gelder bereitzustellen. In diesem Jahr sollen Fassade und Turm vollständig eingerüstet und die erforderlichen Sanierungsarbeiten ausgeschrieben werden.

Die Arbeiten werden voraussichtlich vier Jahre in Anspruch nehmen. St. Nikolai ist nach den Worten von Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) ein „national wertvolles Denkmal“ und Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewalt während der NS-Zeit. „Mit der grundlegenden Sanierung kann dieser zentrale Ort der Erinnerung dauerhaft erhalten bleiben.“

Die Kirche wurde 1846 bis 1874 im neugotischen Stil erbaut. Im Juli 1943 zerstörten Bomben das Kirchenschiff. Nach Kriegsende wurden die Ruinen und der vergleichsweise unbeschädigte Turm der ehemaligen Hauptkirche als Mahnmal erhalten und später unter Denkmalschutz gestellt. Das Grundstück gehört zum Teil der Kirche. Unter der Kirche wird derzeit das Nikolai-Museum umgebaut und grundlegend erweitert. Die heutige Hauptkirche St. Nikolai wurde Anfang der 60er-Jahre im Stadtteil Harvestehude (nahe Klosterstern) neu gebaut.