Die Bürgerinitiative „Rettet Elisa!“ will ihren Widerstand gegen Abrisspläne der Vereinigten Hamburger Wohnungsgenossenschaft nicht aufgeben. Vorlage des Gutachtens gefordert.

Hamburg. Im Streit um die Backstein-Siedlung am Elisabethgehölz in Hamm haben die Mieter es abgelehnt, einen Abriss des Gebäudeensembles zu akzeptieren. Man fordere von der Vereinigten Hamburger Wohnungsgenossenschaft (VHW) die Vorlage des Gutachtens, demzufolge eine Sanierung zu teuer werde, erklärte die Initiative „Rettet Elisa!“ am Dienstag. Zudem bekräftigten ihre Mitglieder: „Wir werden bleiben.“

Die VHW hatte am Montagabend bei der Sitzung des 6. Runden Tischs den Abriss der historisch wertvollen Wohnhäuser angekündigt. Die derzeitigen Gebäude sollen durch einen öffentlich geförderten Neubau ersetzt werden. Eine neue Untersuchung habe ergeben, dass die Gebäude keine ausreichende Statik für neue Lasten hätten und daher ner Miete von 4,50 Euro pro Quadratmeter ausgesprochen günstig. Ein Abriss würde 122 Wohnungen betreffen.

Architekt hält Sanierung für finanzierbar

Die Mieter wehren sich seit mehr als einem Jahr gegen den Abriss. Der Architekt Joachim Reinig betreut die Initiative und erklärte, eine Sanierung sei finanzierbar. Allerdings habe die VHW von Anfang erklärt, dass sie abreißen wolle. „Sie hat so lange gesucht, bis sie technische Gründe für einen Abriss gefunden hat“, sagte Reinig.

Das von der VHW vorgebrachte Argument, der beim Bau des Gebäudeensembles verwendete Mörtel bedinge einen Abriss, sei falsch, fügte Reinig hinzu. „Wenn das ein Grund für Abriss wäre, ist halb Hamburg bedroht.“ Zudem gehe das Gutachten von Voraussetzungen aus, die bislang nicht besprochen worden seien. So seien die Kosten einer Sanierung untersucht worden, in die teure Grundrissveränderungen eingerechnet würden. Damit stiegen Kosten von 1600 auf über 3000 Euro pro Quadratmeter.

Oberbaudirektor Jörn Walter hatte in der vergangenen Woche für einen Kompromiss plädiert. Demnach soll die in den 50er Jahre errichteten Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die 20er-Jahre-Gebäude hingegen sollten erhalten und saniert werden.

Philipp Jung von der Bürgerinitiative erklärte, er habe kein Vertrauen in die VHW mehr. Es gebe keine Baugenehmigung und es sei nicht klar, ob die VHW ihre Versprechen wirklich halten werde. Die Wohnungsgenossenschaft hat den Mieter zugesagt, sie könnten zu einem Quadratmeterpreis von 5,90 Euro in das dann neu gebaute Wohngebäude zurückkehren. „Wir sind verunsichert und glauben nicht, dass wir hier her zurückziehen können“, sagte Jung.