20 Millionen Euro könnte das Projekt „Ice and sun“ auf der Elbinsel kosten. Demnächst werden Gespräche mit Bezirksamt geführt.

Wilhelmsburg. Der Hamburger Schlittschuh-Club (HSC) plant eine Eissporthalle in Wilhelmsburg. Es wäre die erste Indoor-Eislaufbahn im Hamburger Süden: Bisher gibt es im Stadtgebiet jeweils eine in Farmsen und in den Hamburger Wallanlagen sowie zwei in Stellingen. Zur Wintersaison 2013/2014 ist zunächst eine mobile Eisbahn in Planung, wie etwa der Wandsbeker Winterzauber auf dem Wandsbeker Marktplatz. Als möglicher Standort wird eine im Zentrum der Elbinsel gelegene Fläche am Wilhelm-Strauß-Weg gehandelt.

Angedacht ist eine 600 Quadratmeter große Eisbahn, die zunächst in einer Testphase in Betrieb genommen werden soll. Wird sie von den Wilhelmsburgern angenommen, soll eine ganzjährig geöffnete Eissporthalle entstehen: “Ice and Sun“ heißt der Projektvorschlag von Dipl. Ing. Architektin Ina Schadt und Prof. Dr. William Kerby, bei dem auch Architekturstudenten der HafenCity Universität mitwirkten. Ihre Entwürfe flossen in die Planung mit ein.

Geplant ist ein 250 Meter langes Eisschnelllaufoval. In der Mitte ist eine Standardfläche von 29 mal 60 Metern vorgesehen, die vielfältig zum Beispiel als Eishockey-Feld oder für Eiskunstlauf genutzt werden kann. Kerby: „Dadurch sind Kombinationen verschiedener Eissportaktivitäten möglich. Neben der öffentlichen Nutzung kann parallel Vereinssport stattfinden oder zwei Sportarten gleichzeitig.“ Etwa 600 Sitzplätze für Zuschauer sind vorgesehen. Die komplette Anlage soll ein Fotovoltaikdach bekommen, sodass sie energetisch weitgehend autark sei. „Ein wirtschaftlich optimales Konzept“, findet Kerby. Das Gelände an der Dratelnstraße, Ecke Thielenstraße käme als möglicher Standort infrage. Der Wilhelmsburger Beirat für Stadtentwicklung habe dem Projekt bereits zugestimmt.

Mit dem Bau der Eissporthalle möchte der Hamburger Schlittschuh-Club den Eissport in der Hansestadt weiter etablieren. Der Bevölkerung soll ein regelmäßiges Eislaufangebot sowie Sportlern gute Trainingsbedingungen geboten werden. Für Kerby ist die neue Eissporthalle ein ganz besonderes Projekt: Er trainiert im Verein seit vielen Jahren Kinder- und Jugendliche im Eisschnelllauf. In der neuen Halle sollen Nachwuchstalente in Zukunft besser gefördert werden. Auch Schulen sollen sie nutzen. Zudem sei die Förderung von Reha- und Behindertensportprojekten im Bereich Eissport ein wichtiger Aspekt.

Ob und wann mit dem Bau begonnen wird und wer die Kosten in Höhe von etwa 20 Millionen Euro trägt, ist jedoch noch unklar. Noch im Januar sollen Gespräche mit dem Bezirksamt Mitte geführt werden.

Auf www.iceandsun.de können die Pläne für die Eissporthalle angesehen werden.