Am Donnerstag fuhr die neue U-Bahnlinie in den Schnupperbetrieb. Wie kommt die U4 bei den Hamburgern an? Abendblatt.de hat sich umgehört.
Hamburg. "Herzlich Willkommen zur Jungfernfahrt der U4!" Mit diesen Worten begrüßte der Zugführer seine Fahrgäste um 10.25 Uhr an der Haltestelle Jungfernstieg. Und kurz darauf ging sie los, die Fahrt auf der neuen Hamburger U-Bahnlinie. Über die neue Station Überseequartier, wo als Seepferdchen, Kraken oder Taucher verkleidete Hochbahn-Mitarbeiter die Fahrgäste mit neuen Fahrplänen, Bonbons und Informationen versorgten, ging die Fahrt bis zur Endhaltestelle HafenCity Universität. Auch dort warteten Mitarbeiter der Hochbahn und verteilten zusätzlich Dominosteine, optisch passend zu den Deckenleuchten der Station. Im oberen Teil der Endhaltestelle sollen Schiffshörner, Möwengeschrei und Meeresrauschen die Fahrgäste akustisch auf die Atmosphäre der HafenCity einstimmen.
Abendblatt.de hat sich bei den Fahrgästen der Jungfernfahrt umgehört.
"Alles ist noch so schön sauber", sagte Carola Basche aus Bergstedt. "Weder Graffitis noch Kaugummis oder Zigarettenkippen verunstalten die Stationen", so die 48-Jährige, die extra für die Erstfahrt der U4 ins Zentrum gekommen war.
"Mir gefällt, dass die Haltestellen so futuristisch gestaltet sind", sagte 64-jährige Renate Liepold. Sie will in Zukunft regelmäßig mit der U4 fahren, „zu Museumsbesuchen”.
Liselotte und Manfred Antusch haben den Bau der neuen U-Bahnstrecke schon lange mit Spannung verfolgt und sind nun beeindruckt vom Ergebnis. Auch Rüdiger Gibbisch zeigte sich angetan vom "aquariumhaften Stil" der Haltestelle am Überseequartier. Er freue sich, dass der Weg in die HafenCity nun einfacher geworden sei, und wolle zukünftig öfter hierher kommen und spazierengehen, sagte er. "Der Weg dorthin war sonst immer etwas holperig.“
Gerade für die Bewohner der HafenCity bedeutet die Einweihung der U4 eine große Erleichterung. Viele haben hier sehnlichst auf diese Verbindung gewartet. Die 28-jährige Isabel Lübbing zum Beispiel ist froh, dass sie nun endlich mit der Bahn bis vor ihre Haustüre fahren kann. „Ich bin auf diese Weise viel schneller in der Stadt", sagte sie.
Auch Schülerin Elisa Usoria wohnt in der HafenCity und wird die U4 als Schulbusersatz nutzen. "Das spart zehn Minuten, die ich dann natürlich länger schlafen kann", sagte sie lachend.
Kleiner Wermutstropfen: „Es ist schade, dass bei der Jungfernfahrt um halb elf keiner der Züge der neuen Baureihe DT 5 eingesetzt wurde“, meint die Bergstedterin Carola Basche.
„Und die vielen Treppen sind etwas hinderlich“, so die 18-jährige Elisa Usoria.
Für alle, die sich selbst ein Bild von den neuen Haltestellen der U4 machen möchten, ist die Fahrt auf der vier Kilometer langen Neubaustrecke noch bis zum 8. Dezember kostenfrei.