Er sei “strunzglücklich“ über die Auszeichnung, sagte Gerrit Braun. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Frederik freut er sich über den Titel.

Hamburg. Die Hamburger „Miniatur Wunderland“-Brüder Frederik und Gerrit Braun sind neue Ehren-Alster-Schleusenwärter. Die Modelleisenbahnanlage in der Speicherstadt habe sich seit ihrer Eröffnung vor elf Jahren zu einem der bekanntesten touristischen Anziehungspunkte der Hansestadt entwickelt, begründete die Congregation der Alster-Schleusenwärter am Donnerstag ihre Wahl. Seit 1981 verleiht das Komitee nahezu jedes Jahr den Ehrentitel an Hamburger Persönlichkeiten.

Den 44-jährigen Zwillingen sei eine Parallelwelt gelungen, die jeden Besucher unweigerlich fessele. Mit bald zehn Millionen Besuchern habe die Attraktion alle Erwartungen übertroffen – und im weitesten Sinne die „Schleusen“ für die Hansestadt weit geöffnet. Selbst die „New York Times“ empfahl jüngst ihren Lesern einen Besuch im „Miniatur Wunderland“.

„Für uns als Hamburger ist das ein ganz besonderer Preis“, sagte Frederik Braun. „Es gibt nichts Schöneres, als in seiner Heimatstadt geehrt zu werden.“ Eigentlich hätte man all diejenigen zur Verleihung einladen müssen, die damals an ihrer Idee gezweifelt haben. „Denn keiner hat daran geglaubt“, meinte er, der mit seinem Bruder die Nummern 30 und 31 der Ehren-Schleusenwärterliste trägt.

Auch er sei „strunzglücklich“ über die Ehrung, sagte Gerrit Braun. „Ich bin hier zu Hause, ich möchte hier nicht weggehen“, betonte er. „Und die Angebote aus der ganzen Welt, die wir kriegen, die machen mich immer nervös, ob man als Geschäftsmann nicht etwas ausschlägt, was man irgendwann mal bereut“, erklärte er. „Aber in dem Moment, in dem wir wie immer Nein gesagt haben, fällt mir ein Stein vom Herzen.“

Jedes Komiteemitglied der Congregation schlägt einen möglichen Kandidaten vor. Aus diesen Personen wählen die Mitglieder dann den neuen Ehren-Alster-Schleusenwärter. Preisträger vergangener Jahre sind unter anderem Jan Fedder, Rolf Zuckowski und Uwe Seeler. Der Schauspieler Volker Lechtenbrink bekam die Auszeichnung 2011. (lno)