Personalkarussell nach Fall Chantal: Ralf Neubauer aus Finkenwerder soll Posten übernehmen, den Johannes Kahrs fast 18 Jahre lang innehatte.

Hamburg. Der SPD-Bezirksabgeordnete von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer, soll Johannes Kahrs als Chef des Jugendhilfeausschusses ersetzen. „Meine Fraktion hat mich vorgeschlagen“, bestätigte Neubauer am Donnerstag einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Freitag).

Der 30 Jahre alte Rechtsreferendar muss zunächst auf der Bezirksversammlung am 23. Februar in das Gremium entsendet werden. Dort soll er dann voraussichtlich im März zu Kahrs’ Nachfolger gewählt werden. Der Bundestagsabgeordnete Kahrs hatte nach dem Methadon-Tod der elfjährigen Chantal und dem damit verbundenen Rücktritt von Bezirksamtschef Markus Schreiber (SPD) angekündigt, sein Amt nach 18 Jahren als Ausschussvorsitzender abzugeben.

Als erstes wolle Neubauer nach der Tragödie um Chantal versuchen, die Parteien in dem Gremium miteinander auszusöhnen. „Ich glaube, dass es wichtig ist, den Konsens zwischen den Parteien zu suchen“, sagte Neubauer. Er begreife sein Amt, so er denn gewählt werde, sehr konsensual. Mit Blick auf die Auseinandersetzung um die Verteilung der Gelder an die verschiedenen Einrichtungen wies Neubauer darauf hin, dass dies stets einstimmig entschieden und von allen Parteien gleichermaßen unterstützt worden sei. Sollte aber dennoch der Wunsch nach mehr Transparenz herrschen, sei er zu Gesprächen bereit. Neubauer, seit dem Jahr 2000 SPD-Mitglied und seit 2010 Chef der SPD-Finkenwerder, sitzt seit 2008 in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. (dpa)