Elektronisches Brettspiel wurde bei Preisverleihung im Hamburger Hotel Atlantic ausgezeichnet. Der Titel wird seit elf Jahren vergeben.

Hamburg. "Schnappt Hubi!“ ist am Montag zum Kinderspiel des Jahres 2012 gekürt worden. Der magischen Atmosphäre des elektronischen Brettspiels könne sich niemand entziehen, hieß es in der Begründung der vom Verein Spiel des Jahres zusammengestellten Jury bei der Bekanntgabe der Preisträger in Hamburg. Kreiert wurde das Spiel aus dem Verlag Ravensburger von Autor Steffen Bogen, dem die besten Spiel-Ideen "Samstag morgens unter der Dusche kommen".

Die Entscheidung fiel der sechsköpfigen Jury aus Fachjournalisten, Mitgliedern des Vereins Spiel des Jahres und drei Beräten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen nicht leicht. "Jedes Jahr kommen mehr als 100 neue Spiele auf den Markt, da heißt es spielen, spielen, spielen", erklärte Sabine Koppelberg, Koordinatorin der Jury "Kinderspiel des Jahres", bei der Bekanntgabe des Gewinnerspiels im Hotel Atlantic.

Über das ganze Jahr hinweg werden fleißig Spiele getestet, der Gewinner wird allerdings traditionell erst wenige Stunden vor der Bekanntgabe gekürt. "Ob Memospiel, Geschicklichkeits- oder Reaktionsspiel, kooperativ oder gegeneinander spielbar - 2012 ist ein ausgewogener Spielejahrgang", so Koppelmann.

Was die Jury Jahr für Jahr besonders freut? "Es sind die simplen Spielideen, die aber zu hohem Spielreiz bei Jung und Alt führen." Teure Lizenzspiele müssten es nicht sein. Vielmehr stünden nach wie vor unerschrockene Ritter, mutige Drachen und schrullige Hexen hoch im Kurs.

Gewonnen hat dieses Jahr allerdings ein Gespenst: Bei "Schnappt Hubi!" begeben sich die Spieler in einem Spukhaus auf die Suche nach dem Hausgeist Hubi, der sich hinter einer magischen Tür versteckt. Bei Jury wie jungen Testspielern kamen besonders die phantasievoll gestalteten Räume des Geisterhauses an, die elektronische Stimme, die wie ein eigener Mitspieler funktioniert und den Spielern Tipps gibt, und dass man zwischen unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen wählen kann.

Warum denn nur Erwachsene in der Jury seien, wollte der achtjährige Rasmus bei der Preisverleihung wissen. Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden aus der 2a der Grundschule Klein Flottbeker Weg hatte er die nominierten Spiele im Vorfeld der Preisverleihung getestet und wie seine Mitschüler eine Patenschaft für eines der nominierten Spiele übernommen. "Das ist eine gute Frage", antwortete Koppelberg und erzählte, dass die Spiele natürlich in zahllosen Testgruppen mit Kindern aus Kitas, Schulen und der Nachbarschaft gespielt würden. "Für unsere Juryarbeit sind die Einschätzung der Kinder und ihre Spielfreude sehr wichtig."

+++ "Kinderspiel des Jahres": Drei Bewerber im Finale +++

Nominiert waren außerdem das flotte Geschicklichkeitsspiel "Die kleinen Drachenritter“ und "Spinnengift und Krötenschleim“, bei dem die jungen Spieler eine Hexenküche aufräumen müssen, nachdem ein Kobold sein Unwesen getrieben hat.

Zusätzlich zu den drei Spielen, die um die Auszeichnung konkurrierten, hat der Verein Spiel des Jahres außerdem neun Spiele auf einer Empfehlungsliste zusammengestellt. Die ausgewählten Spiele sollen die Bandbreite der Neuerscheinungen abbilden und sind für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren geeignet.

2011 wurde "Da ist der Wurm drin“ zum Kinderspiel des Jahres gewählt. Seit 1979 zeichnet der Verein Spiel des Jahres jährlich für den deutschsprachigen Raum Gesellschaftsspiele besonderer Qualität mit dem Kritikerpreis aus, seit 2001 auch das Kinderspiel des Jahres. (mb)

Mit Material von dapd