Hamburg. Die Resonanz auf die „Hamburg sagt Danke“-Aktion des Abendblatts für den Einsatz der Polizisten beim G20-Gipfel ist überwältigend.

Es war am Montag die letzte Seite des Abendblatts. Sie zeigte ein Foto von Polizisten auf dem Weg zum Einsatz. Die Überschrift lautete schlicht „Danke“. Das Bild reihte sich ein in die vielen Fotos, die wir in den vergangenen Gipfel-Tagen gesehen haben. Von Beamten im Kampf gegen mit Eisenstangen und Pflastersteinen bewaffnete Autonome. Von erschöpften Polizisten, die sich mangels geeigneter Ruheräume wie Obdachlose in Hauseingänge legten, um nach einer Zwanzig-Stunden-Schicht zumindest kurz zur Ruhe zu kommen.

Was die Polizisten durchgemacht haben, blitzt in den Mails auf, die das Abendblatt derzeit erreichen. Eigentlich sind es Dankesschreiben für die Aktion „Hamburg sagt Danke“, die das Abendblatt gerade erst startet. „Vielen Dank für die Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird. Das ist nicht die Regel“, mailt etwa Patrick Bier, ein Polizist aus Föhren in Rheinland-Pfalz.

Die Bilder des Tages (9.7.)

Die Bilder des Tages (9.7.)

Bei der Aufräumaktion in der Schanze mit 7000 Teilnehmern
Bei der Aufräumaktion in der Schanze mit 7000 Teilnehmern © dpa
Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Andy Grote am Sonntag bei einer Pressekonferenz zum G20-Gipfel
Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Andy Grote am Sonntag bei einer Pressekonferenz zum G20-Gipfel © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez
Die Wärmebildaufnahmen des Polizeihubschraubers von den Krawallen in der Sternschanze zeigen mehrere Extremisten auf einem Dach, die in Tötungsabsicht Steine, Gehwegplatten und einen Molotow-Cocktail auf Polizisten des G20-Einsatzes in Hamburg schleudern
Die Wärmebildaufnahmen des Polizeihubschraubers von den Krawallen in der Sternschanze zeigen mehrere Extremisten auf einem Dach, die in Tötungsabsicht Steine, Gehwegplatten und einen Molotow-Cocktail auf Polizisten des G20-Einsatzes in Hamburg schleudern © Polizei Hamburg
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu Besuch in Hamburg
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu Besuch in Hamburg © Oliver Schirg
Zerstörte Stadträder in der Schanze
Zerstörte Stadträder in der Schanze © dpa
Ein Feuerwehrmann löscht in Altona ein brennendes Auto
Ein Feuerwehrmann löscht in Altona ein brennendes Auto © dpa
Ein Mann entfernt Holzplatten von einer Bar in der Schanze
Ein Mann entfernt Holzplatten von einer Bar in der Schanze © dpa
Das Viertel wird gesäubert
Das Viertel wird gesäubert © Roland Magunia
Die Feuerwehr löscht einen Schwelbrand im Hinterhof des geplünderten Rewe in der Schanze
Die Feuerwehr löscht einen Schwelbrand im Hinterhof des geplünderten Rewe in der Schanze © Roland Magunia
Die Schöne Aussicht vor dem Gästehaus des Senats ist für den Verkehr wieder frei gegeben
Die Schöne Aussicht vor dem Gästehaus des Senats ist für den Verkehr wieder frei gegeben © Melanie Wassink
Die Polizeiboote haben nach der Abreise Trumps aus dem Gästehaus den Feenteich verlassen
Die Polizeiboote haben nach der Abreise Trumps aus dem Gästehaus den Feenteich verlassen © Melanie Wassink
Ein Demonstrant wirft am frühen Sonntagmorgen ein Rad in Richtung der Wasserwerfer
Ein Demonstrant wirft am frühen Sonntagmorgen ein Rad in Richtung der Wasserwerfer © dpa
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Wie Bier beschreiben viele Polizeibeamte dann, wie gefährlich ihre Marathon-Dienste waren. Über Stahlkugeln aus Präzisionszwillen, über Gullydeckel als Waffen, über Böller und Rauchbomben. Auch Angehörige haben uns gemailt. „Meine Frau hat über ihre Grenzen gekämpft. Was waren wir froh, dass ich sie mit unseren beiden Jungs wieder gesund in unsere Arme schließen durften“, schreibt ein Ehemann.

Viele dieser Polizisten werden die Hansestadt in den kommenden Wochen ein zweites Mal besuchen. Als Touristen. Ohne Uniform, ohne Schutzanzug. Zahlreiche Hotels, Gastronomen, Konzertveranstalter und andere Unternehmen unterstützen die Abendblatt-Aktion „Hamburg sagt Danke“. Auch Privatpersonen bieten Gästezimmer und Ferienwohnungen an, andere möchten Geld spenden. Angesichts der Vielzahl der Angebote bitten wir die auswärtigen Polizisten noch um Geduld. Wir bündeln die Offerten, regeln die Details mit den Dienststellen. Weitere Angebote unter: chefredaktion@abendblatt.de

Das gilt ab sofort

Neben dem Elbphilharmonie-Konzert am Donnerstag gibt es allerdings bereits viele Angebote, die ab sofort gelten. Hier eine erste Auswahl, über weitere Angebote werden wir in den nächsten Tagen berichten.

Bei der Golf Lounge (Billwerder Neuer Deich 40) können Polizisten ab sofort einmalig Golf spielen. Jeder Polizist erhält kostenlos 50 Freibälle und einen Leihschläger.

Stadtführungen zu Fuß oder mit dem Rad bietet Guide-my-Bike (www.guide-my-bike.de). „Meine bis zu zwölf Fahrräder kann ich mithilfe eines Anhängers an jedem Punkt der Stadt bringen“, schreibt Inhaber Bertram Kerres.

Für eine dreistündige Stadtrundfahrt stellt der Busbetrieb Brune (www.brune-busvermietung.de) einen 25-Sitzer-Bus an zwei Terminen zur Verfügung.

Das Holiday Inn Elbbrücken und das Bridge Hotel laden jeden der 900 beim Einsatz untergebrachten Polizisten zu einer erneuten Übernachtung auf Kosten des Hauses ein.

Das Kaufhaus Hamburg (Lange Reihe 70) gibt Polizisten zunächst 20 Prozent auf das gesamte Sortiment. „Wir möchten den Menschen, die in den letzten Wochen für uns und die Gipfelbesucher ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel gesetzt haben, gern etwas zurückgeben“, schreibt Inhaber Bastian Hertel.

Die Hamburg Messe gibt für Messen wie die Hanseboot oder die HansePferd freien Eintritt gegen Vorlage des Dienstausweises (mit einer Begleitperson, gilt nicht für Fachveranstaltungen wie die Internorga)

Das Hamburg Dungeon in der Speicherstadt lädt alle Polizisten (mit bis zu zwei Begleitpersonen) bis Ende Juli als Dankeschön für ihren Einsatz bei G20 ein: „Einfach zur Kasse kommen, den Dienstausweis vorlegen, dann geht es ab in die Vergangenheit.

Das Haus Möwe in Binz auf Rügen stellt einem Polizisten, der sich bei seinem Einsatz verletzt hat, und seiner Familie eine Ferienwohnung ab September für eine Woche kostenlos zur Verfügung. Die Terminabsprache kann telefonisch unter 038393/23 45 erfolgen.

Die Hotels

Die Hamburger Hotellerie bedankt sich bei den auswärtigen Polizisten, die während des G20-Gipfel im Einsatz waren und stellt kostenlose Zimmerkontingente zur Verfügung. Der Dehoga hatte seine Mitglieder gebeten, sich an der Abendblatt-Aktion zu beteiligen und die Bereitschaft mitzumachen, ist unglaublich groß.

„Sowohl im Atlantic Hotel als auch bei unserer Arbeit in der Hamburg Messe während des G20-Gipfels fühlten wir uns durch die Polizisten bestens geschützt. Dieses positive Sicherheitsgefühl hat uns während der Gipfeltage gestärkt und es uns ermöglicht, voll bei der Sache zu sein. Wir haben mit den Polizisten gefühlt. Deshalb stellen wir jetzt gern Zimmer für auswärtige Polizisten zur Verfügung“, sagt Franco Esposito, Direktor vom Fünf-Sterne-Superior-Hotel Atlantic Kempinski an der Außenalster.

Auch die Luxushotels Fairmont Vier Jahreszeiten am Neuen Jungfernstieg und das Grand Elysée an der Ro­thenbaumchaussee sind dabei. „Die Polizei hat in den vergangenen Tagen einen enormen Einsatz für unsere Hansestadt geleistet. Die Aktion des Hamburger Abendblattes ist eine großartige Idee, um sich bei den Einsatzkräften zu bedanken und die schönen Seiten Hamburgs zu zeigen“, sagt Stephan von Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Block Gruppe, zu der die Block House Steakrestaurants und das Grand Elysée gehören.

Auch die Radisson Blu Hotels am Bahnhof Dammtor und am Flughafen sowie das Marriott an der ABC-Straße und das Renaissance Hotel an den Großen Bleichen sowie das Designhotel ­Side an der Drehbahn haben ihre Unterstützung zugesagt. Die 25hours Hotels HafenCity und Altes Hafenamt machen auch mit.

Der französische Accor Hotelkonzern, der mit 17 Häusern in Hamburg, unter anderen mit den Marken Sofitel, Ibis, Novotel und Mercure vertreten ist, stellt ebenfalls kostenlose Zimmer zur Verfügung. Die Privathotels wie das Madison am Schaarsteinweg und das Hotel St. Annen auf St. Pauli sind dabei. Auch Heiko Fuhlendorf, Inhaber der Heikotel GmbH, macht mit und will damit „ein Zeichen der Solidarität mit unseren Polizeibeamten setzen“.

Der Wohnungsverein Hamburg von 1902 stellt sechs Gästewohnungen zur Verfügung. „Nutzen Sie unser Wohnungen mit drei oder vier Personen für ein Wochenende von Freitag bis Montag – und zahlen Sie keinen Cent. Auch die Endreinigung übernehmen wir“, schreibt die Genossenschaft. Weiter heißt es im Schreiben des Vorstandes: „Wir möchten ein klein wenig von dem zurückgeben, was die vielen Tausend Frauen und Männer mit ihrem mutigen Einsatz für unsere Stadt geleistet haben.“

Kulinarisches

Auch viele Restaurants wollen die auswärtigen Polizisten zum Essen einladen. Die Strandperle in Övelgönne möchte die Polizisten mit Bier und Fischbrötchen am Elbstrand bewirten.

Das Zwei-Sterne-Restaurant Piment am Lehmweg bietet einen Kochkurs für zwei Personen und anschließend ein Überraschungsmenü mit Weinbegleitung und Champagner als Aperitif an. Zu einem Menü will auch Gunnar Falk von Johnn in seine Restaurants Ribling und Il Gusto an der Fuhlsbüttler Straße einladen.

Freizeitprogramm

Aber auch für das Freizeitprogramm ist gesorgt: Der Tierpark und das Tropenaquarium Hagenbeck, die Reedereien Rainer Abicht und Barkassen-Meyer haben großzügige Kartenkontingente in Aussicht gestellt.

Auch das St. Pauli Theater, das Ohnsorg-Theater und die Komödie Winterhuder Fährhaus wollen die auswärtigen Polizisten einladen.

Das Internationale Maritime Museum in der HafenCity beteiligt sich ebenfalls, und Hauptpastor Alexander Röder spendiert Freikarten für eine Turmfahrt auf den Michel. Zudem haben sich mehrere Stadtführer angeboten, den auswärtigen Polizisten die schönsten Ecken von Hamburg zu präsentieren.

Auch der bekannte Entertainer Jörg Knör bringt sich ein und „würde auf jeden Fall kostenlos“ für die Polizisten auftreten und kann sich auch vorstellen noch weitere prominente Mitstreiter zu finden.

Spenden

Viele Leser möchten für die Aktion spenden, mehrere Zusagen über namhafte Beträge gingen schon ein. Wer unsere Initiative finanziell unterstützen möchte, kann dies über die Aktion „Von Mensch zu Mensch“ machen. Stichwort: Polizisten, Haspa, IBAN: DE03 2005 0550 1280 2020 01 (wir können keine Spendenbescheinigungen ausstellen) .