Othmarschen/Blankenese. Zwei Tankstellen-Ruinen gelten als Schandfleck und daran wird sich so schnell nichts ändern. Dabei gibt es konkrete Pläne.
Sie gelten als Schandflecken der Elbvororte: die Tankstellen-Ruinen in Othmarschen und Blankenese. Recherchen des Abendblatts ergaben: Anders als von vielen erwartet, wird es bei beiden Tankstellen keine schnelle Lösung geben. Im Gegenteil: Die Verhandlungen haben sich seit Monaten kaum von der Stelle bewegt.
Die ehemalige Tankstelle am Kreisel Liebermann- und Bernadottestraße war, im Sommer 2018 geschlossen worden. Zuvor hatte ein monatelanger Rechtsstreit zwischen dem langjährigen Pächter und dem Mineralölkonzern Orlen für Wirbel gesorgt. Nach der Schließung war im Stadtteil kolportiert worden, dass auf dem Grundstück ein Wohnhaus geplant sei – zumindest teilweise mit Sozialwohnungen. Vor diesem Hintergrund hatte eine große Gruppe um die Vorsitzende des Bürgervereins Flottbek-Othmarschen, Ute Frank, für den Erhalt beziehungsweise eine Wiedereinrichtung als Tankstelle vor Ort gekämpft.
Politikern gefällt der Entwurf für Bebauung nicht
Im Frühjahr hatte die damalige Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD) Ute Frank mitgeteilt: „Das Thema Tankstelle (...) war Gegenstand zahlreicher Diskussionen und Anfragen an das Bezirksamt. Das Ergebnis (...) ist der Erhalt bzw. die Wiederinbetriebnahme der Tankstelle.“ Claas Ricker, Sprecher der Finanzbehörde, bestätigte dem Abendblatt, dass sich der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen mit einem Tankstellenbetreiber in „konstruktiven Gesprächen“ befinde – Ergebnis offen.
Nicht viel besser sieht es in Blankenese bei der ehemaligen Esso-Tankstelle an der Kreuzung Elbchaussee/Schenefelder Landstraße aus, die im März 2018 schloss. Seitdem rottet das 5000 Quadratmeter große Grundstück vor sich hin. Anfang des Jahres hatte der Eigentümer einen Entwurf für eine Bebauung im bezirklichen Bauausschuss vorgelegt. Doch das Aussehen der geplanten Wohngebäude überzeugte die Ausschussmitglieder damals nicht. Der Eigner wurde aufgefordert, weitere Entwürfe vorzulegen, doch danach hörte der Bauausschuss nichts mehr von ihm.