Hamburg. Alter Wirt gibt trotz vieler neuer Pläne nach nur einem Jahr auf. Nun wird im Treppenviertel hamburgisch-mediterran gekocht.
Das altehrwürdige Sagebiels Fährhaus in Blankenese ist schon wieder unter neuer Bewirtung. Als neuer Betreiber stellte sich jetzt der italienische Gastronom Nico Rossi vor, der ankündigte, das kulinarische Angebot im klassischen Stil weiter zu betreiben.
„Bei und gibt es weiterhin die traditionelle hamburgische Küche“, hieß es bei Sagebiels auf Nachfrage, „wir ergänzen lediglich einen leicht mediterranen Akzent.“ Rossis Firma „Blankeneser Fährhaus“ firmiert jetzt als Betreiber auf der Homepage, löst die „Genusspiraten“ der Vorgänger ab.
Streit mit Nachbarn
Erst im Juni 2017 hatte der Unternehmer Frank Buddenhagen das Sagebiels übernommen. Buddenhagen und seine Frau Kerstin hatten hochfliegende Pläne, richteten hoch über der Elbe eine Beachclub-Ecke ein und wollten unter anderem oben im Haus Hotelzimmer einbauen.
Doch nach einem guten Start verebbte das Interesse an der schick gemachten Location wieder. Umbaupläne, die dem Abendblatt vorliegen, wurden nicht genehmigt, hinzu kamen Streitereien mit Nachbarn in dem eng bebauten Treppenviertel. In Blankenese machten schon längere Zeit Gerüchte die Runde, dass Buddenhagen bald hinwerfen werde. Noch vor knapp einer Woche hatte Buddenhagen gegenüber dem Abendblatt bestritten, dass bei Sagebiels ein Wechsel anstehe, er werde „definitiv weitermachen“.
Testament legte Namen des Fährhaus' fest
Sagebiels gehört zu den ältesten Restaurants in der Gegend. Ein Fährhaus lässt sich vor Ort schon seit dem neunten Jahrhundert nachweisen, ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es als Gastwirtschaft genutzt. 1868 kaufte der Unternehmer Wilhelm A. C. Sagebiel das Fährhaus und führte es zu großen Erfolgen. Kurios: Sein Sohn bestimmte testamentarisch, das der Name immer erhalten bleiben müsse.