Hamburg bekommt nach Abendblatt-Informationen ein neues Künstler-Museum. Es soll schon im nächsten Frühjahr in Betrieb genommen werden.

Hamburg. Hamburg bekommt ein neues Künstler-Museum. Nach Abendblatt-Informationen steht jetzt fest, dass das ehemalige Gartenbauamt im Jenischpark schon bald zu einem Museum für die Werken des Hamburger Malers Eduard Bargheer (1901-1979) umgebaut wird. Wie die Bargheer-Erben Dirk Justus und Peter Silze bestätigen, wurde jetzt ein langfristiger Überlassungsvertrag für das Gebäude zwischen der Stadt und dem Trägerverein des künftigen Museums unterzeichnet.

Bereits im April war der Umbau- und Umnutzungsplan für das am Hochrad 75 gelegene Gebäude genehmigt worden. Träger wird die 2010 gegründet Stiftung Eduard Bargheer Museum sein, in die die Erben eine umfangreiche Schenkung aus dem Nachlass des Künstlers einbrachten. Neben weiteren privaten Zustiftern engagiert sich auch die Hans-Otto und Engelke Schümann-Stiftung, die für die nächsten acht Jahre die Betriebskosten sichern wird.

„Die Bauarbeiten werden schon bald beginnen. Die Planungen sehen vor, dass das Bargheer-Museum schon im nächsten Frühjahr seinen Betrieb aufnehmen kann“, sagt Dirk Justus.

Bargheer fand zweite Heimat in Italien

Der Maler Eduard Bargheer wurde in Finkenwerder geboren, seine Ausbildung erhielt er an der Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld. Das Frühwerk ist stark vom Expressionismus geprägt.

Bargheer schloss sich der Hamburgischen Sezession an und erhielt enge Kontakte zu der Hamburger Malerin Gretchen Wohlwill, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der NS-Zeit emigrieren musste. Um Konflikten auszuweichen, ließ sich Bargheer 1939 in Italien nieder, wo er auf der Insel Ischia eine zweite Heimat fand. In der Nachkriegszeit gehörte er zu den bedeutendsten deutschen Künstlern, 1955 nahm er an der ersten Documenta in Kassel teil. Seine Werke sind in zahlreichen deutschen und internationalen Museen vertreten.