Hamburg. Plötzlich wieder mit Live-Publikum: Der Bariton und Kurator Thomas Hampson macht am 31. Mai den Auftakt.

 Wäre das, was vorgestern passierte, eine klassische Vortragsbezeichnung: „Attacca“ wäre das passende Wort für den Kavalierstart, mit dem nun der Spielbetrieb in Elbphilharmonie und Laeiszhalle wieder aufgenommen werden darf und wird.

ProArte-Geschäftsführer Burkhard Glashoff beispielsweise berichtete, er habe von Bürgermeister Tschentschers Wiederhochfahr-Erlaubnis erst aus den Medien erfahren. Entsprechend hektisch wirken nun manche Aktivitäten hinter einigen der Kulissen, um aus der siebenmonatigen Zwangspause Anlauf in den realen Rest einer Nicht-Saison zu nehmen.

Symphoniker Hamburg melden sich in der Laeiszhalle zurück

Am 28. Mai kommt tatsächlich wieder Leben in den Klassik-Betrieb, beginnend mit der „Agrippina“-Produktion der Staatsoper, die Barry Koskie inszenierte. Den Auftakt fürs Wiederhören und -sehen in der Elbphilharmonie bildet am 31. Mai um 18.30 Uhr das erste der drei „Celebration of Black Music“-Konzerte mit dem Bariton und Kurator Thomas Hampson, einigen Solisten und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, das vom 2. Juni vorverlegt wird.

30 Minuten früher melden sich die Symphoniker Hamburg mit Chefdirigent Sylvain Cambreling in der Laeiszhalle zurück, mit Mozarts erstem Violinkonzert und dessen vorletzter Sinfonie, Akiko Sunawai als Solistin und in zwei Runden um 18 und 20.30 Uhr.

Eindeutige Elbphilharmonie-Spielregeln

Einige der Elbphilharmonie-Spielregeln sind eindeutig: Konzertbesucherinnen und -besucher müssen entweder einen gültigen negativen Corona-Test vorlegen, ihren Impfpass ab 14 Tage nach der Zweitimpfung gegen Corona bereithalten oder ihre Genesung nachweisen. Die FFP2-Maskenpflicht im Haus bleibt bestehen, auch am Platz während des Konzerts.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Weitere Details will die Stadt spätestens am Freitag, dem 21. Mai, bekannt geben. Der Ticketverkauf soll dann um 12 Uhr über elbphilharmonie.de beginnen. Unklar ist bislang, wie viele Konzertgäste sich auf Live-Musik vor den eigenen Ohren freuen dürfen. „Wir gehen vom 1,5-Meter-Abstandsgebot aus“, hieß es. Daraus ergebe sich der Saalplan von Spätsommer/Herbst 2020 mit einer Belegung von einem knappen Drittel der Plätze.

Typisches Programm des Ensemble Resonanz

Da die Hampson-Abende zum bereits beschlossenen Stream-Angebot des gerade laufenden Musikfests gehören, wird er auch dort online abrufbar sein, ebenso wie alle anderen bereits geplanten digitalen Angebote. Am 1. Juni geht es leibhaftig und vor dort zuhörenden Menschen im Kleinen Saal weiter, mit dem Ensemble Resonanz und einem für sie sehr typischen Programm, in dem sich Barockmusik von Telemann und J. S. Bach mit Zeitgenössischem für verstärkte Solo-Blockflöte, Effektgeräte und Streicher trifft. Das Konzert wird dort einen Abend später wiederholt.

Tschentscher zündet Lockerungs-Stufe 2 - was jetzt gilt:

Nachdem der Geiger Leonidas Kavakos gerade erst für ein NDR-Radiokonzert an- und abgereist war, kehrt er wieder zurück, um am 3. und 6. Juni jeweils zweimal pro Abend das Mendelssohn-Konzert zu spielen, umrahmt von Fauré und Berlioz und dirigiert von Stéphane Denève.

Kurze Kammerkonzerte der Philharmoniker

Am 4. und 5. Juni macht Igor Levit dort weiter, wo er im vergangenen Jahr coronabedingt aufhören musste – nun aber solo und mit einigen der 32 Beethoven-Klaviersonaten. Nicht in der chronologischen Fortsetzung des damals mitten im Lauf ausgebremsten Zyklus, sondern mit einer Auswahl, die in etwa eine Stunde passt. Auch diese Auswahl soll an beiden Abenden je zweimal gespielt werden.

Für den 6. Juni sind am Vormittag zwei kurze Kammerkonzerte der Philharmoniker im Kleinen Saal vorgesehen,  auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Vaughan Williams und Schumann. Am Abend wird im Großen Saal der TONALi Preis 2021 verliehen. Dort wird als Nachklang des Beethoven-Jubiläums „BeEnigma“, eine Team-Arbeit von sechs Komponistinnen und Komponisten uraufgeführt, darunter Peter Ruzicka und Manfred Trojahn.