Hamburg. Die denkmalgeschützte Villa des Clubs ist nicht für jeden problemlos zugänglich. Was Präsident Claus-G. Budelmann dagegen tut.
Es war schon länger ein Thema, das nicht nur betroffene Gäste, sondern auch Claus-G. Budelmann bewegte. „Bewegen“ war dabei auch das Stichwort, denn tatsächlich ging für manche im HamburgerAnglo-German Club gar nichts: Sie kamen schlicht nicht rein. Allerdings ging es hier nicht um Frauen, die bis vor einiger Zeit noch nicht Mitglied in dem Traditionsclub werden durften.
Das Problem ist vielmehr die Villa am Harvestehuder Weg an der Außenalster. Das Gebäude ist nicht barrierefrei – wie noch viele andere Stätten der Stadt.
Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Gäste konnten bislang nicht eigenständig in das denkmalgeschützte Clubhaus gelangen, Stufen vor dem Laubengang sowie im Innern vor dem eigentlichen Entree verhinderten dies. „Bisher konnten wir und im Besonderen die Mitarbeiter der Gastronomie Pütter jedem helfen und haben Rollstuhlfahrer dann hochgetragen“, sagt Budelmann.
Anglo-German Club: Gast macht auf Problem im Traditionshaus aufmerksam
Doch das soll sich jetzt ändern. Seit sich ein betroffener Gast Gehör verschaffte und Budelmann selbst durch eine notwendige Operation erfuhr, wie es sich anfühlt, zeitweise nicht problemlos überall hinzugelangen, hat der 78-Jährige die Brisanz des Themas erkannt. „Wir haben einstimmig im Vorstand beschlossen, sofort zu handeln“, sagte er.
Budelmann ist seit 1997 Präsident des Anglo-German Clubs und setzt sich seitdem für die freundschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien ein. Und für die Clubmitglieder- und gäste: „Das bedeutet, dass wir sofort eine mobile Rampe installieren, die rollstuhlpflichtigen Gästen den uneingeschränkten Zugang zu den Räumen im Erdgeschoss ermöglicht.“
Alster: In den Räumen des Clubs werden oft Hochzeiten oder Familienfeste gefeiert
Und weiter: „Dazu werden wir einen Waschraum so umbauen und umrüsten lassen, dass auch hier genug Platz sein wird und dieser für alle nutzbar ist.“ Zu empfehlen sei, sich vorher anzumelden, wenn Bedarf an der Rampe bestehe, riet der Präsident.
Nicht ganz so einfach wird es mit der Nutzung des ersten Obergeschosses, hier finden oft Feierlichkeiten mit vielen Gästen statt, Hochzeiten, Club- oder Familienfeste. „Damit zukünftig hier jeder hinauf kann, werden wir einen Treppenlift an einer Schiene am Geländer installieren“, erklärt Bundesverdienstkreuzträger Budelmann. Damit könne dann jeder auch oben dabei sein.
Alster: Anglo-German Club residiert in denkmalgeschützter Hamburger Villa
So weit die Maßnahmen im Club, der in einer denkmalgeschützten Villa, die 1860 als Wohnhaus des Architekten Martin Haller für die Familie Bielenberg erbaut wurde, residiert. Seit 1989 ist das Haus im Besitz des Clubs mit Erbbaurecht der Stadt Hamburg. Bei weitreichenderen Um- oder Anbauten müsste deshalb das Denkmalschutzamt seine Zustimmung geben.