Hamburg. Der Tierpark hatte Vorschläge für seine Jungtiere zur Abstimmung gestellt. Die Resonanz auf die Hamburger Katzen war “international“.
Russisch sollten sie sein, das stand vorher fest. Doch welche Namen die vier sibirischen Jungtiger bei Hagenbeck bekommen werden, sollten die Besucher der Internetseite des Tierpark entscheiden. Und sie haben sich entscheiden.
Acht Wochen nach ihrer Geburt steht fest, dass die kleinen Großkatzen Dascha und Anushka heißen sollen, die männlichen Jungtiere soll künftig auf Mischka und Vitali hören. Russischer geht es kaum. Dabei kamen die Teilnehmer der Abstimmung aus aller Herren Länder.
Mails aus Australien und Mexiko
Überwiegend kamen die Mails zwar aus Deutschland und den Nachbarstaaten, aber auch aus Australien, Singapur, Mexiko, Großbritannien, Italien, Norwegen und anderen Ländern wurde elektronische Post geschickt. „Mit so einer starken Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet“, sagt Tierpfleger Tobias Taraba. Der Leiter des Tigerreviers sei glücklich über das internationale Interesse, dass seine Schützlinge erfahren haben.
Vor knapp zwei Wochen wurden die Jungtiere bei ihrem ersten Ausflugs in das Außengehege vorgestellt. Die zwei Kater und ihre Schwestern sollten Namen erhalten, die zum heutigen Verbreitungsgebiet im Fernen Osten Russlands und den angrenzenden Gebieten von Nordkorea und China passen. Zudem sollten sie möglichst noch nicht im EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) verzeichnet sein.
Kleine Tiger bei Hagenbeck
Die Tiere, seit 15 Jahren der erste überlebende Nachwuchs bei Hagenbecks Sibirischen Tigern, sind enorm wertvoll für das EEP (Europäisches Erhaltunsgzuchtprogramm). Die Gene ihrer Eltern seien darin noch selten. Das sichert einen möglichst vielfältigen Genpool.
Knapp 300 der Raubtiere leben in Zoos
Zweck des EEP ist die Sicherung der Vielfalt einer Art. Von den stark gefährdeten Sibirischen Tigern gibt es nach WWF-Schätzungen nur noch 500 Exemplare in ihrem natürlichen Lebensraum. In den 110 Zoos des Zuchtprogramms leben noch 286 Exemplaren. Zur Zucht werden von der Koordinatorin Jo Cook, London Zoo, nur die Raubkatzen zugelassen, deren Gene am seltensten vertreten sind.