Hamburg. Elefanten, Paviane und Flamingos erhalten bei den sommerlichen Temperaturen im Tierpark Hagenbeck eine Abkühlung.
Junge Elefantenkinder verhalten sich im Wasser nicht sehr viel anders als Menschenkinder. Raj und Santosh wagen sich anfangs eher zögerlich ins Wasser, aber als sie erst mal drin sind, kugeln sie durch das Becken und prusten mit dem Rüssel, dass die Tropfen nur so fliegen. Den Elefanten ist das Bad eine willkommene Abkühlung, denn die Sonne und die hohen Temperaturen setzen auch den Tieren zu.
Und deshalb denken sich die Tierpfleger bei Hagenbeck vieles aus, um ihnen Linderung zu verschaffen. „Wir haben hier Asiatische Elefanten“, erklärt Tierpfleger Michael Schmidt, der seit 25 Jahren bei den Dickhäutern arbeitet. „Asiatische Elefanten sind Dschungelbewohner, sie sind meistens im Dickicht unterwegs und haben kleinere Ohren.“ Die Afrikanischen Elefanten hätten dagegen größere Ohren, um damit zu wedeln und sich Abkühlung zu verschaffen.
Ein Corona-Tag im Leben eines Pflegers bei Hagenbeck
Tierpark Hagebeck: Elefanten kühlen sich ab
Wenn die Tiere nicht von sich aus ins Wasser gehen, hilft Schmidt auch mal nach und wirft beispielsweise Äpfel ins Becken. Damit lässt sich auch der trägste Elefant ins kühle Nass locken. Schmidt vergleicht es mit dem „Kamelle-Werfen“ für Kinder, „von uns bekommen die Tiere auch etwas“.
Auch für die Paviane gibt es an diesem Sommervormittag eine extra Abkühlung. Auf dem Pavianfelsen leben etwa 50 Tiere, davon etwa 15 Jungtiere, die in diesem Jahr geboren wurden. Tierpflegerin Laura Pinero bringt mit ihrem Kollegen eine große Schubkarre mit sogenannten „Eisbomben“ heran. In Bechern hat der Futtermeister Obst, Gemüse und Nüsse zusammen mit Wasser tiefgefroren.
Besucher dürfen die Tiere wegen Corona nicht füttern
Diese „Bomben“ wirft Pinero nun eine nach der anderen in den Graben und auf den Pavianhügel. Dort hebt ein wildes Gezeter an, als die Tiere versuchen, an die Leckereien zu gelangen. Ein Männchen mit grauem Fell schafft es, sich gleich drei Eisbomben zu sichern. „Damit sind die Tiere jezt eine ganze Weile beschäftigt“, sagt Tierpfleger Kevin Surmilo (39), der hauptsächlich für Raubtiere wie Tiger, Kamtschatkabären, Leoparden und Riesenotter zuständig ist.
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„Wer schnell ist, holt sich das leckere Futter“, sagt Surmilo. Allerdings würden sich die Paviane das Erbeutete auch nicht mehr wegnehmen. Als die Eisbomben alle verteilt sind, wirft Laura Pinero noch Äpfel hinterher, damit auch wirklich alle Tiere eine Extraration Futter abbekommen. Besucher dürfen wegen Corona derzeit keine Tiere füttern.
Flamingos genießen kühle Dusche aus dem Rasensprenger
Für die Flamingos gibt es von den Tierpflegern an diesem Freitagvormittag nichts zu fressen, aber sie genießen eine kühle Dusche aus dem Rasensprenger.
Viele Besucher, die wegen der angekündigten Hitze schon früh gekommen sind, halten sich vorwiegend im Schatten der Bäume auf. Bis zu 3000 Gäste dürfen sich laut Sprecherin Sabina Bernhardt zur selben Zeit auf dem weitläufigen Areal aufhalten.