Hamburg. Experten nehmen Wasserproben, um Herkunft zu klären. Straße wird provisorisch repariert. Mittwoch ist wieder mit Staus zu rechnen.

Der vermeintliche Wasserrohrbruch an der Kollaustraße in Niendorf bleibt rätselhaft. Noch immer wissen die Mitarbeiter von Hamburg Wasser nicht, woher das Wasser auf der Fahrbahn stammt. "Einen Schaden an der Leitung konnten wir nicht feststellen", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstagnachmittag. Dabei hatten Experten ab den frühen Morgenstunden mit Hochdruck an dem Problem gearbeitet.

Durch den Vorfall an der Kollaustraße in Höhe der Papenreye kam es am Dienstagmorgen zu erheblichen Einschränkungen im Berufsverkehr. Statt drei Spuren stadteinwärts stand nur eine Fahrspur zur Verfügung. "Gegen 1 Uhr heute Morgen wurde uns gemeldet, dass Wasser an der Kollaustraße austrete", sagt Sabrina Schmalz, Sprecherin von Hamburg Wasser. In der Erde unter der Straße verläuft eine 40 Zentimeter dicke Transportleitung. Der Verdacht: diese sei leckgeschlagen.

Leck im Rohr wurde nicht gefunden

Seitdem waren Kollegen vor Ort, um den Schaden zu beheben, so Schmalz, die Leitung mit einem Druck von etwa fünf Bar sperrten sie ab. "Die Straße wurde mit einem Bagger aufgerissen, damit unsere Mitarbeiter den Rohrbruch in Augenschein nehmen und beheben konnten", sagte die Sprecherin von Hamburg Wasser.

Das Problem: Entdeckt haben die Experten das Leck nicht. "Wir haben keinen Schaden an der Hauptleitung gefunden", hieß es am Dienstagnachmittag. Um die richtige Stelle zu finden, sei sogar ein auch sogenannter Horcher im Einsatz gewesen. "Ein Gerät, das einem Stethoskop des Arztes ähnelt – nur größer."

Straße soll Mittwoch wieder freigegeben werden

Am Nachmittag wurde die Wasserleitung wieder in Betrieb genommen. Wasser trat dabei an keiner Stelle aus. "Vor Ort wurden Wasserproben genommen, um die Herkunft des in der Nacht ausgetretenen Wassers festzustellen", sagte Sprecherin Schmalz. Ergebnisse dazu werden im Laufe des Mittwoch erwartet. "Parallel wird das Trinkwassernetz im Kreuzungsbereich Kollaustraße/Papenreye weiter beobachtet."

Aktuell wird die Baugrube wieder aufgefüllt. "Morgen Früh ab 7 Uhr soll die Straße asphaltiert und provisorisch wieder hergestellt werden", teilte Hamburg Wasser mit. Geplant sei, die Straße für den Verkehr am späteren Nachmittag oder frühen Abend wieder vollständig freizugeben.

Busse zu Stoßzeiten Verspätungen von bis zu einer Stunde

Der Wasser-Vorfall hatte vor allem im Berufsverkehr zu massiven Beeinträchtigungen geführt. "Der Verkehr stockt bereits ab der Autobahnabfahrt Schnelsen", sagte ein Mitarbeiter der Verkehrsleitzentrale am Dienstagmorgen. Und auch auf der Autobahn mussten sich die Verkehrsteilnehmer in Geduld üben. Zwischen Quickborn und Schnelsen gab es morgens sechs Kilometer stockenden Verkehr. Am Mittag beruhigte sich die Situation.

Auch die Hamburger Polizei empfahl Autofahrern, die Kollaustraße weiträumig zu umfahren.

Neben dem Autoverkehr waren auch die Metrobuslinie 5 sowie die Busse der Linie 23 beeinträchtigt. Fahrgäste der Buslinie 191 berichteten, dass ihr Bus mit mehr als 50 Minuten Verspätung fuhr. Die Linie 5, Europas meist genutzte Buslinie, fährt zwar seit kurz nach 10 Uhr wieder auf der gewohnten Strecke. Allerdings kam es zu Verspätungen von bis zu einer Stunde auf allen Linien zwischen Schnelsen und Niendorf.

Die Wasserversorgung für die Anwohner ist nicht beeinträchtigt. "Da es sich bei der betroffenen Leitung um eine Transport- und nicht um eine Versorgungsleitung handelt", so Sabrina Schmalz. In unmittelbarer Nähe hatte es im vergangenen April und bereits im Januar 2016 einen folgenreichen Wasserrohrbruch gegeben.