Hamburg. Die Betreiberin einer Stadtbäckerei-Filiale ist inzwischen außer Lebensgefahr. Ihr Ehemann kommt vor den Haftrichter.
Die 43 Jahre alte Betreiberin einer Bäckereifiliale am Eidelstedter Platz ist nach einem Messerangriff inzwischen außer Lebensgefahr, wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte. Eine Notoperation sei erfolgreich verlaufen. Tatverdächtig ist der von ihr getrennt lebende Ehemann, 50, der vor Ort festgenommen wurde. Nach Angaben der Sprecherin wurde der 50-Jährige am Nachmittag vernommen. Er sei am Abend einem Haftrichter vorgeführt worden.
Ein Kunde griff ein und alarmierte die Polizei
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen suchte der Mann seine ehemalige Partnerin am Dienstagmorgen gegen 8.30 Uhr in der Bäckerei am Eidelstedter Platz auf. Er soll sich zu ihr hinter den Verkaufstresen gedrängt haben und sie dann nach einem Streit mit Wasser aus einem Wasserkocher übergossen haben. "Ob es sich dabei um kochendes Wasser handelte, steht derzeit noch nicht fest", sagte die Polizeisprecherin. Der Mann wird verdächtigt, anschließend mehrmals mit einem Messer auf die 43-Jährige eingestochen und sie so lebensgefährlich verletzt zu haben.
Nach Angaben der Polizei gelang es schließlich einem Kunden, den Mann von weiteren Stichen abzuhalten. Durch das Eingreifen des Kunden, der die Polizei alarmierte, konnte die Frau aus der Bäckerei flüchten. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.
2014 wurde eine Bäckerin mit Beil attackiert
Mehrmals gab es in den vergangenen Jahren in Hamburg Fälle, die an den aktuellen erinnern: Im Sommer 2014 griff ein 27-Jähriger seine Ex-Freundin während deren Arbeitszeit im "Langenfelder Frühstückseck" am Langenfelder Damm mit einem Schlachterbeil an. Die Frau erlitt unter anderem einen Schädelbruch und überlebte knapp. Der Täter musste sich wegen Mordes aus niederen Beweggründen vor Gericht verantworten.
2012 war die Pächterin einer Eppendorfer Bäckerei auf dem Weg in die Filiale spurlos verschwunden. Sie ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Der Ehemann der Frau wurde kurze Zeit nach dem Verschwinden der damals 42-Jährigen verhaftet. Es bestand der Verdacht des Totschlags. Der Verdächtige nahm sich während der Untersuchungshaft das Leben.