Hamburg. Bis Mitte November soll eine Unterkunft für bis zu 150 besonders schutzwürdige Flüchtlinge am Behrmannplatz errichtet werden.

Die Stadt Hamburg plant, bis Mitte November eine Flüchtlingsunterkunft für besonders schutzwürdige Flüchtlinge in Lokstedt zu errichten. In der Unterkunft auf dem Gelände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Behrmannplatz sollen bis zu 150 Mütter mit Kindern, alleinreisende Frauen, psychisch Kranke und Traumatisierte untergebracht werden. Das ehemalige Katastrophenschutzlager des DRK soll dafür umfunktioniert werden. Zudem wird es auf dem Gelände eine Kita für Flüchtlingskinder geben.

Die Innenbehörde hatte vor zwei Wochen angekündigt, spezielle Unterkünfte nur für Frauen errichten zu wollen. „Wir arbeiten daran, allein reisenden Frauen, auch solchen mit Kindern, gezielt Plätze in einigen neuen, kleineren Unterkünften der Zentralen Erstaufnahme zur Verfügung zu stellen“, hatte Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde, dem Hamburger Abendblatt gesagt. Das Konzept für die Spezialunterkünfte würde in Zusammenarbeit mit dem DRK finalisiert.

Hintergrund ist eine zunehmende Zahl von sexueller Gewalt und Belästigungen in den bisherigen Unterkünften. Wie das Abendblatt berichtete, mussten von Januar bis Juli bereits elf Frauen mit 13 Kindern aus Unterkünften in Frauenhäuser verlegt werden. Weitere 18 Frauen mit 27 Kindern wurden von Gewaltberatungsstellen betreut, zehn dieser Frauen hätten Gewalt direkt in der Flüchtlingsunterkunft erlitten. Das hatte eine Schriftliche Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftabgeordneten Jennyfer Dutschke ergeben. Dutschke forderte, dass „Rot-Grün dringend die Initiative ergreift, um sexuelle Gewalt in den Flüchtlingsunterkünften entschieden zu unterbinden“.